Fachinfos - Zukunftsthemen 30.11.2022

Genome editing (CRISPR/Cas9) in der Pflanzenzucht

Zusammenfassung

Genome Editing bezeichnet neue Methoden, die es erlauben, zielgerichtete Eingriffe im Erbmaterial, dem Genom einer Zelle durchzuführen. Zukünftig können damit viele Bereiche der Grundlagenforschung beeinflusst werden und Anwendungen in der Medizin und darüber hinaus möglich wer­den. Die Anwendung wird für die Pflanzenzüchtung als vielversprechend gesehen. Insbesondere die Methode CRISPR/Cas9 (siehe auch Thema Künstliches Leben / PDF, 161 KB), die genutzt wird, um Gene zielgerichtet zu verändern, steht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion. Es geht darum, die Erbinformation zu verändern, indem mittels CRISPR/ Cas9 einzelne DNA-Bausteine ausgetauscht, entnommen oder hinzugefügt werden. In Bezug auf Pflanzenzüchtung war umstritten, ob CRISPR/ Cas9 als eine Form gentechnischer Veränderung zu behandeln ist oder aber als neue Züchtungsmethode. Im Juli 2018 entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass mithilfe des CRISPR/Cas9-Verfahrens ent­wickelte Pflanzen nur mit einer gentechnikrechtlichen Genehmigung in die Umwelt freigesetzt oder in Verkehr gebracht werden dürfen. Die Kontroverse um mögliche Potentiale des CRISPR/Cas9-Verfahrens in der zukünftigen Pflanzenzüchtung geht allerdings weiter, da auch gentechnikkritische Akteure CRISPR/Cas9-Verfahren zum Teil als Möglichkeit sehen, um z. B. Nutzpflanzen an den Klimawandel anzupassen, und es mehr Ak­teuren als den großen Agrokonzernen ermöglichen würde, widerstandsfähigerer Sorten zu entwickeln.

Genome editing (CRISPR/Cas9) in der Pflanzenzucht / PDF, 119 KB

Monitoringbericht gesamt (November 2022) / PDF, 11472 KB