Zusammenfassung
Die nächste Generation der Hochtemperatur-Elektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff verspricht gesteigerte Effizienz und Nachhaltigkeit. Dabei wird Wasserstoff mittels Hochtemperatur-Elektrolyse bei 800°C gewonnen (Power-to-Gas-Technologie) und in Festoxidzellen (rSOEC – reversible Solid Oxide Electrolysis Cell) gespeichert. Die rSOEC-Technologie ermöglicht eine zweifache Art der Nutzung einer Wasserstoffproduktionsanlage: einerseits kann Wasserstoff produziert und gespeichert werden, andererseits kann die Anlage innerhalb kurzer Zeit von Wasserstoff auf Strom- und Wärmeproduktion umgestellt werden. Zu den Vorteilen des neuen Verfahrens zählen dabei der höhere Wirkungsgrad von Hochtemperatur-Brennstoffzellen bei der Wasserstofferzeugung (>50 Prozent), die mögliche Verwendung von unedleren und kostengünstigeren Materialien als für Niedrigtemperatur-Brennstoffzellen, und die Rolle der Speichertechnologie zum Ausgleich von Angebots-/Nachfrageschwankungen, v. a. im Hinblick auf punktuelle Überschüsse aus erneuerbarer Energieproduktion. Mithilfe der rSOEC-Technologie kann in weiterer Folge ein Synthesegas erzeugt werden, dessen chemische Eigenschaften sehr gezielt einstellbar sind. Diese maßgeschneiderten Kraftstoffe verbrennen in Motoren und Turbinen quasi schadstoff- und rückstandsfrei. Derzeit befindet sich die Technologie in der Testphase.