Zusammenfassung
Im politischen und gesellschaftlichen Diskurs werden die zwei Megatrends Digitalisierung und Klimawandel zwar immer öfter gemeinsam diskutiert, negative Effekte werden aber eher ausgespart. Die Digitalisierung bietet auf den ersten Blick vielfältige Chancen für den Klimaschutz, z. B. durch die energie- und ressourceneffizientere Gestaltung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse. Allerdings verbrauchen der Aufbau und Betrieb digitaler Infrastrukturen erhebliche Mengen Energie und Rohstoffe und tragen somit zur Klima- und Umweltbelastung bei. Außerdem werden oft indirekte Umwelteffekte durch Rebound-Effekte, wie z. B. gesteigerte Produktion nach digitaler Optimierung wenig beachtet. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von IKT-Infrastrukturen, Gebäuden oder Produktionsprozessen zeigen Wirkung, aber die Digitalisierung entkoppelt Wirtschaftswachstum nicht vom Energieverbrauch.