Zusammenfassung
Die von etlichen Firmen weltweit propagierte Vision eines drohnenbasierten Lieferverkehrs wäre nicht voraussetzungslos: Viele regulative und technische Hürden müssten noch genommen werden, um sie Wirklichkeit werden zu lassen. Aufgrund der großen Eingriffstiefe dieser Technologieentwicklung – immerhin würde sich der uns umgebende Luftraum, der bislang nur von Vögeln und gelegentlichen Hubschraubern benutzt wird, gravierend ändern – stellen sich eine Reihe von typischen Fragen der Technikfolgenabschätzung (TA): Bestehen ethische oder Sicherheitsbedenken? Gibt es Umweltrisiken? Kann die Technologie für kriminelle oder terroristische Zwecke missbraucht werden? Besteht ein gesellschaftliches Konfliktpotenzial angesichts unterschiedlicher Interessen (z. B. Lärm, Privatsphäre, Luftraumverwendung)? Reicht die aktuelle Regulierung aus oder müssen neue Regeln geschaffen werden? Auch in Österreich gibt es bereits Experimente mit Lieferdrohnen (auch „Logistikdrohnen“ genannt).
Die wissenschaftliche Basis für politische Entscheidungen fehlt jedoch noch weitgehend, ein öffentlicher Diskurs zur gesellschaftlichen Kosten-Nutzen-Abwägung ist noch nicht geführt.