Stellungnahme zu Ministerialentwurf
Stellungnahme zu dem Ministerialentwurf betreffend Bundesgesetz über die Impfpflicht gegen COVID-19 (COVID-19-Impfpflichtgesetz – COVID-19-IG)
Bei den Stellungnahmen handelt es sich nicht um die Meinung der Parlamentsdirektion, sondern um jene der einbringenden Person bzw. Institution. Mehr Informationen finden Sie in den Nutzungsbedingungen.
Inhalt
Bin Invalidenrentner
80% Behinderungsgrad
Lebe in einem rund 300 Jahre alten Haus, das ich mit Geld aus einer Erbschaft und ein bisschen Erspartem gekauft habe.
Habe bisher trotz meiner gesundheitlichen Einschränkungen gern gelebt, weil ich weitgehend meine Ruhe hatte.
Welche Parteien regieren, war mir bis jetzt immer egal, was sich aber zukünftig natürlich ändern wird.
Ich werde ja zukünftig alle drei Monate daran erinnert werden, welche Parteien für mich noch wählbar sind (und welche auf gar keinen Fall mehr).
Da ich ein sehr zurückgezogenes Leben führe, hab ich bisher eine Impfung nicht für nötig erachtet.
Ich gehe nicht in Konzerte und nicht ins Kino.
Für Nachtgastronomie bin ich mit meinen 56 Lebensjahren schon zu alt.
Gasthausbesuche waren bei mir bisher wegen meiner Soziophobie selten und beschränkten sich hauptsächlich auf den Sommer und auf Gastgärten und Imbißstände.
Großereignisse im Bereich des Sports hab ich nie besucht.
Auch der Besuch größerer Volksfeste und Messen gehörten nicht zu meinen Vorlieben.
Seit es die Maskenpflicht gibt kaufe ich alles was ich brauche im Onlinehandel. Auch Lebensmittel.
Außerdem habe ich panische Angst vor Injektionsnadeln.
Trotzdem hab ich am 30. November 2021 Covid-19-Symptome bekommen.
Habe am 1. Dezember einen Antigen-Test gemacht, der positiv ausfiel.
Hatte die ersten 4 Tage sehr leichte Symptome, die aber ab dem 5. Tag so stark wurden, daß ich das Bett nur noch mit Mühe verlassen konnte.
Ich war stark dehydriert, konnte bis zum 12. Tag ab Symptombeginn nichts mehr essen, hatte starken Husten, Atemnot, Meine Zehen sind eingeschlafen, ich konnte nichts mehr schmecken und auch nichts mehr riechen. Ich hatte starke Bauchschmerzen, Kopfschmerzen aber nur leichtes Fieber. Außerdem war ich unglaublich müde.
Arzt hab ich wegen der allgegenwärtigen Hetze gegen Nichtgeimpfte keinen aufgesucht. Daher hab ich auch außer einem Fläschchen seit 6 Jahren abgelaufener Hustentropfen aus meiner eigenen Hausapotheke keine Medikamente erhalten.
Ab dem 13. Tag ab Symptombeginn ging es aufwärts.
Am Tag 13 hab ich etwas Obst gegessen.
Am Tag 14 wieder etwas Obst und ein Fruchtjoghurt.
Am Tag 15 hab ich nebst etwas Kompott ein einzelnes Berner Würstel und ein wenig Kartoffelpüree gegessen.
Am Tag 16 seit Beginn der ersten Symptome ging es mir schon sehr viel besser. Ich konnte da schon für ein paar Stunden, das Bett verlassen, fühlte mich aber noch nicht wirklich vollständig gesund.
An diesem Tag hab ich den zweiten Antigen-Test gemacht, der negativ ausfiel.
Am Tag 17 kam der Geschmackssinn langsam wieder und eine weitere Woche danach auch der Geruchssinn.
Heute am 29.12.2021 fühl ich mich, bis auf leichte Schmerzen beim Tief-Einatmen wieder gesund.
Da ich wegen meiner Angst vor Nadeln ohnehin nie impfen gegangen wäre, bin ich jetzt im Nachhinein froh, die Krankheit endlich gehabt zu haben.
Ich hab damit, ohne das Gesaundheitssystem in Anspruch genommen zu haben, natürliche Immunität erlangt.
Ich gehöre jetzt zwar nicht zur Gruppe der offiziell Genesenen, bin aber einer von den Vielen, die diese Krankheit zu Hause alleine und ohne ärztliche Hilfe durchlebt haben.
Ich brauche sicher jetzt lange keine Impfung, was meine Einstellung zu den Strafen, die zukünftig zu zahlen sind, natürlich verändert hat.
Vor meiner Covid-19-Erkrankung hab ich mir nämlich immer gedacht, daß ich als Nicht-Geimpfter ja ein höheres Risiko habe ins Krankenhaus zu müssen und habe deshalb die zu erwartende Strafe von 200 Euro pro Monat nicht so schlimm befunden.
Ich habe das eher als höheren Krankenversicherungsbeitrag, denn als Strafe angesehen.
Jetzt nach der Krankheit hat sich meine Meinung dazu natürlich ein wenig geändert.
Ich werde trotzdem sofort nach Erhalt des Strafbescheides zahlen, weil ich muß. Außerdem würde ich mir die höheren Kosten im Fall eines Einspruchs nicht leisten können.
Ich werde, sollte es zu dieser Serien-Strafaktion gegen Nicht-Geimpfte tatsächlich kommen, zukünftig nur noch ins BLAUE hinein leben.
Sie können sich sicherlich denken, was ich damit meine.
Demonstrationen finde ich trotz meiner persönlichen Einstellung bezüglich der Impfung nicht gut, weil ich der Meinung bin, daß diese zwangsläufig die Ansteckungszahlen, auch für alle anderen Viruserkrankungen völlig unnötig erhöhen.
Ich finde es auch nicht unbedingt intelligent von einigen Zeitgenossen, daß diese wegen Covid-19 im Homeoffice arbeiten, nebenbei sich aber in Geschäften und Einkaufszentren aufhalten, wo speziell im Winter Viruserkrankungen "fröhliche Urständ" feiern.
Ich habe selbst in den Jahren 2020 und 2021 die Erfahrung gemacht, daß es eigentlich so gut wie nichts gibt, das man nicht völlig risikolos auch online erwerben kann.
Elektrofahrräder, Schubkarren, Baumaterial, Kleidung, Rasenmäher, elektronische Geräte, Lebensmittel und noch vieles mehr kann man sich teilweise sogar versandkostenfrei und ohne Ansteckungsrisiko problemlos nach Hause liefern lassen.
Würden die Menschen selbst darauf kommen, denke ich, wären auch verordnete Lockdowns unnötig.
Ich selbst lebe schon nahezu zwei Jahre lang in einer Art selbstgewähltem Lockdown. Ausflüge in die Natur mache ich selbstverständlich immer noch, Städte und Einkaufszentren sind für mich aber tabu geworden.
Ändern kann ich das Ganze wahrscheinlich eh nicht.
Ich werde die Strafen eben zahlen müssen, wie viele andere auch.
Da ich kein konsumorientierter Mensch bin (meine Haushaltsgeräte sind teilweise über 50 Jahre alt, ich besitze kein Smartphone und auch keinen Fernsehapparat, kein Auto, bloß ein Elektrofahrrad, meine Möbel und die Stereoanlage sind vom Sperrmüll), wird mir das nicht so schwer fallen, wie manch Anderem.
Trotzdem find ich diese Impfpflicht natürlich, so wie viele andere Bürger auch, schon allein wegen der zu erwartenden Strafen nicht gut.
Viele Menschen, die sich aus persönlichen Gründen dafür entschieden haben, sich nicht impfen zu lassen, werden durch die Strafen in die Armut getrieben!
WILL MAN DAS WIRKLICH?