Stellungnahme zu Petition
Stellungnahme zu der Petition betreffend "ME/CFS: Anerkennung, medizinische Versorgung & Absicherung von Betroffenen sowie Forschungsförderung", überreicht von der Abgeordneten Heike Grebien (80/PET)
Bei den Stellungnahmen handelt es sich nicht um die Meinung der Parlamentsdirektion, sondern um jene der einbringenden Person bzw. Institution. Mehr Informationen finden Sie in den Nutzungsbedingungen.
Inhalt
ME/CFS ist eine schwerwiegende chronische Krankheit. Obwohl sie für Außenstehende nicht immer sichtbar ist, stellt sie für die Betroffenen eine extreme Belastung dar. Das soziale Leben sowie das Arbeitsleben können aufgrund der Erkrankung extrem eingeschränkt werden. Die psychischen und körperlichen Auswirkungen der Erkrankung sind für die Betroffen oft immens und in den gravierendsten Krankheitsverläufen kann es bis zur Dauerinvalidität führen. Auch die sozioökonomischen Kosten sind hoch und werden in Europa auf etwa 40 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Derzeit gibt es weder einen diagnostischen Test für ME/CFS noch eine wirksame Behandlung. ME/CFS-Patienten und ihre Familien sind oft auf sich allein gestellt und erhalten für die Bewältigung der Krankheit kaum Unterstützung von Ärzt*innen oder der Gesellschaft. Die unzureichende finanzielle, sozialversicherungsrechtliche und arbeitsrechtliche Absicherung der Betroffenen führt zudem häufig zu äußerst prekären Lebensumständen.
Die europäische Resolution fordert daher die Mitgliedstaaten auf, „entschlossen die notwendigen Schritte zu unternehmen, um dafür zu sorgen, dass ME/CFS die gebührende Anerkennung findet.“ Sie ruft dazu auf, „Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen für Fachkräfte des Gesundheitswesens und für die Öffentlichkeit ins Leben zu rufen, um die Bevölkerung auf die Existenz und die Symptome von ME/CFS aufmerksam zu machen.“ Vor allem aber betont die Entschließung die Notwendigkeit, die wissenschaftliche Forschung zu ME/CFS zu stärken, damit wirksame Therapien entwickelt werden können.
Die Wiener und die Niederösterreichische Pflege und Patient*innenanwaltschaft rufen die österreichische Regierung dazu auf, den Forderungen/Empfehlungen der vorliegenden Petition zu folgen. Wir unterstützen, im Namen der von uns vertretenen Patient:innen, die Petition der CFS-Hilfe Österreich mit Nachdruck.
Dr.in Sigrid Pilz (WPPA)
Dr. Gerald Bachinger (NÖ-PPA)