Stellungnahme zu 3/PET (17/SPET)

Stellungnahme zu Petition

Stellungnahme zu der Petition betreffend "Neuerrichtung einer Baurestmassendeponie im Grünland zwischen Weibern und Aistersheim stoppen", überreicht vom Abgeordneten Ralph Schallmeiner (3/PET)

Bei den Stellungnahmen handelt es sich nicht um die Meinung der Parlaments­direktion, sondern um jene der einbringenden Person bzw. Institution. Mehr Informationen finden Sie in den Nutzungsbedingungen.

Inhalt

Meine Position zu diesem Vorhaben:
Ich stehe diesem Vorhaben aufs Schärfste ablehnend gegenüber. Die geplante Errichtung einer Baurestmassendeponie im Grünland zwischen Weibern und Aistersheim stellt eine massive und inakzeptable Belastung für unsere Umwelt, unsere Lebensqualität und die Zukunft unserer Gemeinde dar. Wir unterstützen vollumfänglich die Anliegen der Bürgerinitiative "Zukunft Weibern Aistersheim" und fordern gemeinsam mit ihnen die sofortige Stoppung dieses Projekts.

Mein Hauptargument für oder gegen das Vorhaben:
Das Hauptargument gegen die Errichtung dieser Deponie liegt in den gravierenden und irreversiblen negativen Auswirkungen auf unser Ökosystem und die Lebensgrundlagen unserer Region. Wie die Bürgerinitiative "Zukunft Weibern Aistersheim" auf ihrer Webseite detailliert darlegt, sind folgende Punkte besonders besorgniserregend:

Zerstörung wertvollen Grünlands und Beeinträchtigung der Bodenstruktur: Die Umwandlung von intaktem Grünland in ein Industrie- und Deponiegebiet widerspricht jeglichen Bemühungen um Renaturierung und nachhaltige Entwicklung. Die Bodenstruktur wird unwiederbringlich geschädigt, was langfristige Folgen für die Bodenfunktionen hat.
Gefahr für das Grundwasser: Die ständige Gefahr einer Grundwasserverschmutzung durch Sickerwasser aus der Deponie ist nicht hinnehmbar. Unsere Region ist auf sauberes Grundwasser angewiesen, und eine Kontamination hätte verheerende Folgen für Mensch und Natur.
Beeinträchtigung des Wasserhaushaltes: Die geplante Abdichtung des Deponiegeländes kann den natürlichen Abfluss von Oberflächenwasser und die Drainage der umliegenden Flächen verändern. Es besteht die konkrete Gefahr, dass der Aubach, ein wichtiges lokales Gewässer, dauerhaft verschwindet.
Belastung durch Schwerverkehr: Die prognostizierten bis zu 200 LKW-Fahrten täglich über einen Zeitraum von 20 bis 40 Jahren würden eine immense Belastung für die Straßen in Aistersheim, Rottenbach, Hofkirchen und Weibern darstellen. Dies führt zu Lärmbelästigung, erhöhtem Verkehrsrisiko und einer erheblichen Minderung der Lebensqualität der Anwohner.
Schädigung der Landwirtschaft, insbesondere der Biolandwirtschaft: Die Verwehung von Schadstoffen und Staub von der Deponie würde die angrenzende Landwirtschaft, insbesondere die über Jahre hinweg aufgebauten Biolandwirtschaften, massiv beeinträchtigen.
Zerstörung des Naherholungsgebietes und Beeinträchtigung der Tierwelt: Das Gebiet ist ein wichtiges Naherholungsgebiet und grenzt direkt an Waldflächen mit regem Wildwechsel. Lärm und die Zerstörung von Lebensräumen würden die Tierwelt erheblich beeinträchtigen.
Wertverlust von Grundstücken und Häusern sowie Imageschaden für Weibern: Die Errichtung einer solchen Deponie würde unweigerlich zu einem Wertverlust von Immobilien in der Umgebung führen und das positive Image unserer Gemeinde als lebenswerte und naturnahe Region nachhaltig schädigen.
Die Informationen auf der Webseite von "Zukunft Weibern Aistersheim" unterstreichen eindrücklich die vielfältigen und schwerwiegenden negativen Konsequenzen dieses Vorhabens.


Meine Verbesserungsvorschläge:
Angesichts der dargelegten schwerwiegenden Bedenken sehe ich keine Verbesserungsvorschläge, die eine Errichtung dieser Deponie an diesem Standort in irgendeiner Weise akzeptabel machen würden. Mein primärer und dringlichster Vorschlag ist die vollständige und endgültige Ablehnung dieses Projekts.

Darüber hinaus fordere ich:

Eine umfassende und transparente Prüfung von Alternativstandorten: Bevor überhaupt die Errichtung einer solchen Deponie in Erwägung gezogen wird, müssen alternative Standorte geprüft werden, die ökologisch weniger sensibel sind und eine geringere Belastung für die Bevölkerung darstellen.
Die Stärkung von Maßnahmen zur Vermeidung und Verwertung von Bauschutt: Es ist essenziell, dass verstärkt auf die Vermeidung von Bauschutt und die Entwicklung sowie den Ausbau von Recycling- und Verwertungsmöglichkeiten gesetzt wird, um die Notwendigkeit neuer Deponien zu minimieren.
Eine stärkere Einbindung der lokalen Bevölkerung und der Gemeinden in Entscheidungsprozesse: Bei Projekten mit solch weitreichenden Auswirkungen ist eine frühzeitige und umfassende Einbindung der betroffenen Gemeinden und Bürgerinnen und Bürger unerlässlich. Die Bedenken und Einwände der lokalen Bevölkerung müssen ernst genommen und in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Die konsequente Einhaltung und gegebenenfalls Verschärfung von Umweltauflagen: Für den Fall, dass die Errichtung einer solchen Deponie an einem anderen, weniger kritischen Standort unumgänglich sein sollte, müssen strengste Umweltauflagen gelten und deren Einhaltung lückenlos kontrolliert werden.
Zusammenfassend appelliere ich eindringlich an Sie, die schwerwiegenden Bedenken der Bürgerinnen und Bürger von Weibern und der Bürgerinitiative "Zukunft Weibern Aistersheim" zu berücksichtigen und sich entschieden gegen die Errichtung dieser Baurestmassendeponie auszusprechen. Der Schutz unserer Umwelt und die Lebensqualität unserer Bevölkerung müssen oberste Priorität haben.

Mit freundlichen Grüßen,

Wilhelm Mair

Obmann des Umweltausschusses

Gemeinde Weibern