Stellungnahme zu Petition
Stellungnahme zu der Petition betreffend "Neuerrichtung einer Baurestmassendeponie im Grünland zwischen Weibern und Aistersheim stoppen", überreicht vom Abgeordneten Ralph Schallmeiner (3/PET)
Bei den Stellungnahmen handelt es sich nicht um die Meinung der Parlamentsdirektion, sondern um jene der einbringenden Person bzw. Institution. Mehr Informationen finden Sie in den Nutzungsbedingungen.
Inhalt
Sehr geehrte Referenten für Umweltfragen, geschätzte Damen und Herren,
als Vater von 3 kleinen Kindern und Anwohner in unmittelbarer Nähe zum geplanten Deponiestandort bereitet mir dieses Vorhaben große Sorgen - ja und auch schlaflose Nächte. Unsere Familie hat sich hier ein Zuhause geschaffen – einen Ort, an dem unsere Kinder sicher, gesund und unbeschwert aufwachsen sollen. Das geplante Projekt bedroht genau diese Lebensqualität, auf der unsere Gemeinschaft basiert.
Neben der Sorge um mögliche Schadstoffbelastungen, die langfristig Luft, Boden und Wasser beeinträchtigen könnten, bereitet mir insbesondere auch die zu erwartende zusätzliche Verkehrsbelastung große Bedenken. Schon jetzt sind die umliegenden Straßen stark frequentiert und räumlich begrenzt – sie verlaufen durch Wohngebiete, in denen viele Kinder (zu Fuß, per Rad oder Roller) unterwegs sind. Der verstärkte Schwerlastverkehr durch LKWs würde nicht nur das Unfallrisiko erhöhen, sondern auch zu mehr Lärm, Abgasen und einer weiteren Verschlechterung der ohnehin angespannten Verkehrssituation führen.
Als Vater kann und will ich dieses Zusammenspiel aus Gesundheitsrisiken und infrastruktureller Überlastung nicht hinnehmen. Der Schutz unserer Kinder und ihrer Lebensumwelt muss Vorrang vor kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen oder der Suche nach scheinbar unkomplizierten Standorten für die Betreiber der Deponie haben.
Meine Vorschläge zur Standortwahl (ich hoffe das lesen auch die Protagonisten des Projektes):
Ich bestreite nicht die Notwendigkeit geeigneter Deponien (wir alle tragen dazu bei, dass solche notwendig werden) – wohl aber deren Platzierung in unmittelbarer Nähe zu Wohnsiedlungen. Neben der Nähe zu Kindergärten, Schulen und Spielplätzen in den umliegenden Gemeinden, liegt das geplante Areal zudem direkt an landwirtschaftlich genutzten Flächen. Eine mögliche Belastung dieser Böden durch Schadstoffe würde nicht nur die Existenzgrundlage regionaler und nachhaltig arbeitender Betriebe gefährden, sondern auch das Vertrauen in die Qualität lokal erzeugter Lebensmittel untergraben.
Es gibt ausreichend ungenutzte Flächen in bestehenden Industriegebieten (bspw. Linz oder Wels), die infrastrukturell besser angebunden und zugleich deutlich weiter von Wohn- und Anbauflächen entfernt sind. Eine Verlagerung dorthin wäre aus Sicht des Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzes eindeutig verantwortungsvoller und nachhaltiger.
hochachtungsvoll,
Bernhard Groiß