Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 14

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Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich werde mir ganz sicher Vorschläge machen lassen und werde daraus ein Expertenteam zusammenstellen. Dieses Team wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissen­schaft und Kultur beauftragt und bezahlt.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Mag. Neu­wirth, bitte.

 


Bundesrätin Mag. Susanne Neuwirth (SPÖ, Salzburg): Frau Bundesministerin! Wel­che Maßnahmen setzen Sie in Zukunft, um eine stärkere individuelle Förderung von SchülerInnen zu ermöglichen, und zwar sowohl für die lernschwachen Schülerinnen und Schüler als auch für besonders begabte?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich muss nicht erst in Zukunft Maßnahmen setzen: Wir haben bereits zahlreiche Maß­nahmen gesetzt. So ist beispielsweise das Begabtenzentrum in Salzburg als Institut geschaffen worden, das in alle Schulbereiche hineinwirkt.

In Österreich gibt es – diesbezüglich eines der wenigen Länder in Europa – die Mög­lichkeit, besonders begabte Jugendliche eine Klasse überspringen zu lassen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, dass die Jugendlichen frühzeitig an der Universität studieren; das geschieht schon. Die Prüfungen, die dann gemacht werden, werden selbstver­ständlich anerkannt.

In Österreich gibt es weiters die Möglichkeit, besonders begabte Jugendliche durch zahlreiche Projekte, so zum Beispiel Olympiaden in allen Bereichen – Mathematik-, Physikolympiaden –, zu fördern.

Die Förderung lernschwächerer Schüler ist mir ein ganz besonderes Anliegen: In jeder Volksschulklasse gibt es zwecks Förderung pro Jahr 36 Stunden und in jeder Hauptschulklasse 72 Stunden.

Wir werden demnächst einen Erlass herausgeben, dass diese Stunden nicht in der Stundentafel laufend als Angebote festzuhalten sind, sondern dass für einen Klas­senvorstand, der ab Herbst 2006 diese Funktion abgegolten erhalten wird – auch im LDG, auch im Pflichtschullehrerbereich –, eine spezielle Aufgabe auch darin besteht, für lernschwächere Kinder individuelle Fördermaßnahmen zusammenzustellen, eben auf Basis dieser Förderstunden.

Dazu kommen noch die 12 Millionen €, die es ermöglichen, dass 400 Lehrer zusätz­lich für diese Fördermaßnahmen in Österreich eingesetzt werden.

Ich darf noch anfügen: Diese 12 Millionen € gibt es schon ab Jänner 2005; nicht erst ab Herbst. Das steht ab Jänner 2005 zur Verfügung. Die Länder könnten daher längst Maßnahmen in diese Richtung treffen.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Wimmler, bitte.

 


Bundesrätin Herta Wimmler (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrte Frau Ministerin! Sind bestimmte Formen der Schulorganisation grundsätzlich erfolgreicher als andere, oder sind für die Qualität der Ausbildung andere Faktoren ausschlaggebend?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Aus keiner Studie gibt es die Erkenntnis, welche Schulorganisation die bessere ist. Es gibt Länder mit Gesamtschulen, die – mit Individualisierung – ein sehr gutes Ergebnis


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