Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 15

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haben. Es gibt Länder mit Gesamtschulen, die ein sehr schlechtes Ergebnis haben, weil sie keine Individualisierung machen. Es gibt Länder mit einem sehr differenzierten System, wie Bayern, die ein sehr gutes Ergebnis haben, oder auch die Niederlande.

Im Schulbereich kommt es auf die Förderung, auf die Individualisierung und auf die spezielle Unterstützung sowie auf die Qualität des Unterrichts an. Das sagen alle Ex­perten, angefangen von Professor Haider bis zu den deutschen Experten. Alle Exper­ten sagen unisono: Es kommt auf die Qualität des Unterrichts an!

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Wir gelangen nunmehr zur 4. Anfrage.

Ich bitte die Anfragestellerin, Frau Bundesrätin Fraunschiel, um die Formulierung der Frage.

 


Bundesrätin Andrea Fraunschiel (ÖVP, Burgenland): Sehr geehrte Frau Bundes­ministerin! Meine Frage lautet:

1406/M-BR/2005

„Welche Maßnahmen werden Sie nach der konstruktiven Diskussion beim ,Reform­dialog für Bildung‘ zur qualitativen Weiterentwicklung des Bildungssystems setzen?“

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich möchte eingangs festhalten, das wir seit 1995 in Zusammenarbeit mit allen Fraktionen dieses Hauses zahlreiche Reformschritte gesetzt haben. Das fängt bei der Entrümpe­lung des Lehrplanes an, geht bis zum fächerübergreifenden Arbeiten und bis zur neuen Didaktik im naturwissenschaftlichen Bereich. Diese Diskussion war ein weiterer Schritt für Maßnahmen. Die Sofortmaßnahme ist nun die Abschaffung der Zweidrittelmehrheit. Der Antrag ist bereits eingebracht und befindet sich in Begutachtung, er wird dem­nächst in das Parlament kommen.

Die zweite Sofortmaßnahme ist die Schärfung des Aufgabenprofils der Klassenvor­stände im neuen LDG und die Bezahlung der Klassenvorstände mit 70 € pro Monat ab September 2006.

Weitere Reformschritte sind die Verwirklichung der 5-Tage-Woche für alle im Pflicht­schulbereich, die Tagesbetreuung, die frühe Sprachförderung, die Förderung der besonders schwachen Schüler, die Leseförderung und die Förderung in naturwissen­schaftlichen Fächern. Weiters planen wir die verpflichtende Lehrerfortbildung und die Umwandlung der pädagogischen Akademien in pädagogische Hochschulen.

Bereits im Laufen ist die Ausbildung für Führungskräfte in der Leadership Academy. Die Weiterentwicklung bei der Schulaufsicht wird in drei Pilotprojekten erprobt.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Wird eine Zusatzfrage gewünscht?

 


Bundesrätin Andrea Fraunschiel (ÖVP, Burgenland): Nein, die Zusatzfrage nach dem Zeithorizont wurde schon beantwortet. – Herzlichen Dank.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Dr. Böhm gemeldet. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


Bundesrat Dr. Peter Böhm (Freiheitliche, Wien): Sehr geschätzte Frau Bundesminis­terin! Sie haben zu Recht auf die zentrale Bedeutung der Qualität des Unterrichts hingewiesen, daher meine Frage, die Sie in einigen Punkten allerdings schon ange­sprochen haben:

 


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