Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 13

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1414/M-BR/2005

„Wie sinnvoll erachten Sie manche Bestrebungen zur Einrichtung von Gesamtschulen im Gegensatz zum Modell einer „gemeinsamen Schule der 6- bis 15-Jährigen“ mit innerer Differenzierung?“

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Mir ist das „Modell der gemeinsamen Schule der 6- bis 15-Jährigen“ bisher noch nicht be­gegnet, aber wir werden es uns sehr aufmerksam anschauen, wenn ein derartiger Vor­schlag eingebracht wird.

Ich glaube, dass wir alle Vorschläge zur Veränderung der Schulstruktur – gesammelt – einem Expertenrat übergeben sollten. Es gibt die Vorschläge: fünf Jahre Volks­schule/sechs Jahre Volksschule, Polytechnische Schule anders; weiters gibt es den Vorschlag, aus dem Kindergarten eine Vorschule zu machen; weiters gibt es den Vor­schlag zwölfjährige Schulpflicht.

Ich glaube, wir sollten all diese Vorschläge von einer Expertenkommission prüfen las­sen, damit wir gemeinsam einen guten Weg finden, wie wir unser Schulsystem, das ein gutes Schulsystem ist, weiterentwickeln können. Und da werden wir uns auch diesen Vorschlag sehr ernsthaft anschauen.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Bundesrat Dr. Peter Böhm (Freiheitliche, Wien): Frau Bundesministerin! Wie bewer­ten Sie weitere notwendige und begleitende Maßnahmen für eine solche gemeinsame Schule, wie zum Beispiel Modifizierung der Lehrerarbeitszeit, flexible Zeitstrukturen, Selbstevaluation von Schule und Lehrerschaft, Einführung eines Schulmanagements und Ähnliches?

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Modifizierung der Lehrerarbeitszeit ist uns mit der Einführung des neuen LDG gelun­gen, wobei ich mich sehr herzlich für die Unterstützung von allen Seiten bedanke. Das neue Landeslehrer-Dienstrecht ist ein Jahresarbeitszeitnormmodell, das einen flexiblen Einsatz der Lehrer und Lehrerinnen ermöglicht. Es wird sehr gut angenommen.

Alle anderen Bereiche, so zum Beispiel flexible Zeitstrukturen, Selbstevaluation, Ein­führung eines Schulmanagements sind Bereiche, die wir seit dem Jahr 1995 verfolgen, wobei das bereits in vielen Schulen erprobt wird.

Ich glaube, es wäre jetzt an der Zeit, dass wir dort, wo es notwendig ist, auch die ge­setzlichen Maßnahmen setzen – und das können wir dann sehr einfach machen, wenn es einen Beschluss über die Abschaffung der Zweidrittelmehrheit im Nationalrat gibt.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Kerschbaum, bitte.

 


Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin! Kurzfristige Abänderung meiner geplanten Frage, weil Sie gerade gesagt haben, Expertenteams sollen dann beurteilen, welche Form die beste ist, und wir können das dann mehr oder weniger gemeinsam beschließen.

Da stellt sich für mich schon die Frage: Wer sucht diese Expertenteams aus? Es gibt ja verschiedenste Experten, die verschiedene Formen für gut befinden.

 


Präsident Mag. Georg Pehm: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


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