beispielsweise Psychologen. In erster Linie aber müssen wir uns an die Lehrerinnen und Lehrer richten und da entsprechend wirksam sein.
Ich halte es auch für ganz entscheidend – 40 Prozent der Schulen sind ja bereits diesen Weg gegangen –, dass es Verhaltensvereinbarungen der Schulpartner gibt, ausgearbeitet von den Schulpartnern, die auch dieses Thema behandeln und wo es eben zu Vereinbarungen kommt, die dann auch eingehalten werden. Es ist daher wichtig, dass diese Vereinbarungen am Standort von den Schulpartnern erarbeitet und gelebt werden. Das kann man nicht vom Minoritenplatz aus verordnen, sondern das muss, wie gesagt, an den Schulstandorten vereinbart, gelebt und achtsam verfolgt werden.
Ich habe daher jetzt an alle Schulen eine Information mit sozusagen Muster-Verhaltensvereinbarungen verschickt, ebenso einen Wegweiser, wie man diesen Prozess organisieren kann, um zu derartigen Vereinbarungen zu kommen, was ich für ganz zentral halte.
Es gibt eine spezielle Informationsstelle, eingerichtet bei uns im Ministerium, an die man sich mit konkreten Fällen, mit konkreten Problemen wenden kann, wo auch Experten zur Verfügung stehen.
Notwendig wird es auch sein – auch da sind wir gerade dabei, eine Abstimmung mit den einzelnen Ländern zu treffen –, die Zahl der Schulpsychologen zu erhöhen, um hier, wie gesagt, entsprechende Hilfestellung zu gewährleisten.
Für ganz wichtig halte ich es – wir haben das gestern auch in Oberösterreich diskutiert –, dass wir da stark im Bereich Prävention arbeiten. Ich weiß schon, das mag jetzt vielleicht ein bisschen „esoterisch“ klingen, aber es sagen uns viel Berufenere, Experten, die sich wirklich intensiv mit diesem Thema beschäftigen: Gerade gewaltbereite Kinder sind oft solche Kinder, die eigentlich nach Zuwendung rufen, die Geborgenheit, Zuwendung beziehungsweise Wertschätzung nicht erfahren haben.
Natürlich ist es schwierig, da entsprechend angemessen zu reagieren, wir müssen jedoch gerade in der Prävention ansetzen; das scheint mir ganz zentral und wichtig zu sein.
Wir müssen auch stärker – ich weiß, wie schwer das ist – die Elternarbeit wieder ein Stück einfordern, da es da eben auch um Fragen der Haltung, der Erziehung, der Disziplin beziehungsweise des Respekts geht. – Ich weiß, ich wiederhole mich jetzt, aber das sind so wichtige Fragen, wo jeder von uns – das möchte ich schon auch sagen –, und zwar gerade auch jene, die in der Politik sind, ein Stück gefordert ist, da Vorbildfunktion auszuüben, denn: Gewalt beginnt oft in der Sprache.
Präsident Helmut Kritzinger: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat Saller.
Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Frau Bundesministerin, inwieweit werden Sie auch die Schulpartner – Schulforum, Klassenforum, Elternvereine – in diese Projekte einbinden?
Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Frau Bundesministerin.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Ein ganz wichtiger Punkt: Für kommenden Montag habe ich zu einem Schulgipfel eingeladen, und zwar zum Thema Arbeitsplatz Schule, Lebensraum Schule. Frau Univ.-Prof. Christiane Spiel beispielsweise wird als eine der ExpertInnen bei diesem Schulgipfel anwesend sein. Die Schulpartner, auch die Mitarbeiter meiner Expertengruppe, Lehrervertreter und Direktoren werden einen ganzen Nachmittag zusammen sein, um genau das, was Sie, Herr Bundesrat, angesprochen haben, zu beraten.
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