BundesratStenographisches Protokoll754. Sitzung / Seite 23

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Präsident Helmut Kritzinger: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Grimling, bitte.

 


Bundesrätin Elisabeth Grimling (SPÖ, Wien): Frau Bundesministerin – ich habe den von Ihnen angesprochenen Button angesteckt –, darf ich die Frage stellen, wie Sie die Initiative Neustart sehen?

 


Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Frau Bundesrätin, ich kenne die Initiative Neustart schon aus anderen Kontexten und halte von dieser sehr, sehr viel.

Gerade im Präventionsbereich ist ja die Zusammenarbeit ganz, ganz wichtig, auch mit unterschiedlichen Institutionen. Und gerade Neustart ist ja auch als Präventionsapparat der Exekutive, wenn ich das jetzt so formulieren darf, aktiv. Und es geht hier wirklich entscheidend darum, im Präventionsfall Maßnahmen zu setzen. Die Umfrage, die vor zwei oder drei Tagen in den Medien besprochen wurde, hat das Thema ja medial auf der Agenda auch wieder sehr weit nach oben gebracht. Und meine Sektion V wird sich in den nächsten Tagen auch mit Neustart zusammensetzen, um konkrete Kooperati­onsschritte im Präventionsbereich auch gemeinsam anzugehen und zu überlegen.

 


Präsident Helmut Kritzinger: Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Franz Breiner, bitte.

 


Bundesrat Franz Breiner (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin! Dass all diese Maßnahmen zielführend sind, dazu noch eine musische Bildung notwendig ist, ist, denke ich, klar. Eine Anregung, die ich hier vielleicht anbringen darf, ist, dass neben der Ausbildung der LehrerInnen in Superversion und Coaching auch für sie gel­ten sollte, dass sie Superversion und Coaching regelmäßig in Anspruch nehmen kön­nen. Das wäre für die Sozial- und Psychohygiene der LehrerInnen eine ganz wesent­liche Forderung.

Meine Frage bezieht sich aber auf einen weiteren Teil. Ist es vorgesehen, zusätzlich zur Kampagne SozialarbeiterInnen an den Schulen einzusetzen, die für Kinder, Schü­lerInnen, Eltern und Lehrer ein niederschwelliges Eintrittsangebot darstellen, um sich mit der Materie Gewalt auseinanderzusetzen?

 


Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Vielen Dank für die Anregung im ersten Punkt. Da haben wir noch viel zu tun und daran zu arbeiten. Und das hat jetzt in diesem Fall nicht wirklich unmittelbar gleich damit zu tun, obwohl das sonst meistens im Bildungsbereich das erste Thema ist, das angesprochen wird, nämlich Werteinheiten und Ressourcen, sondern hier müssen wir ein Stück auch an der Haltung und Kultur arbeiten, die an den Schulen ganz generell herrschen, denn ich höre – es wird ja auch Coaching angeboten –, dass sich Lehrer und Lehrerinnen zum Teil gar nicht trauen, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, weil das einfach in der Kollegenschaft als wirklich professionelle Hilfestellung und Stütze auch noch nicht akzeptiert und anerkannt ist.

Es ist also wichtig, überhaupt einmal in Richtung Teamarbeit der Lehrer und Lehre­rinnen zu kommen. Sehr oft empfinden sich Lehrer und Lehrerinnen als Einzelkämp-
fer, als ob sie wirklich immer alles alleine lösen müssten. Zum Beispiel das kollegiale Coaching, das einmal Abstimmen mit den anderen als Stufe 1, findet kaum statt.

Daher knüpfe ich auch so hohe Erwartungen an die Leadership Academy, die ja seit dem Jahr 2002 unter der Leitung der Professoren Schratz und Schley in Alpbach als Weiterbildungsprogramm läuft, wobei immerhin schon 1 300 Persönlichkeiten in Lei­tungsfunktionen aus dem Bildungsbereich diese berufsbegleitende einjährige Ausbil-


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