BundesratStenographisches Protokoll805. Sitzung / Seite 21

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Dabei wurde die Qualität der Versorgung massiv verbessert. Da haben Ärztinnen und Ärzte in dem Bereich strenge Qualitätslevel festgelegt. Es soll sichergestellt werden, dass Frauen im Alter von 45 bis 69 Jahren von der sozialen Krankenversicherung eingeladen werden, an einem Brustkrebs-Screening teilzunehmen. Diese Einladung wird alle zwei Jahre erfolgen, und es wird sichergestellt werden, dass dieses Brust­krebs-Screening durch qualitative Untersuchungen, wo zwei Ärztinnen oder Ärzte voneinander unabhängig eine Begutachtung durchführen, ab Frühjahr 2013 in Österreich flächendeckend umgesetzt wird.

 


Präsident Gregor Hammerl: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Frau Bundesrätin Ebner.

 


Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Welche Aktivitäten werden im Bereich der Brustkrebsprävention gesetzt? Gibt es bereits Aktivitäten oder sind welche geplant?

 


Präsident Gregor Hammerl: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Brustkrebsprävention hängt auch damit zusammen, ein gutes allgemeines Wohlbefinden zu haben. Das heißt, Personen, die generell auf ihre Gesundheit achten, sind weniger gefährdet, an Krebs zu erkranken.

Ein großer Schwerpunkt an Prävention ist ja mein Nationaler Aktionsplan gesunde Ernährung. Es geht im „Nationalen Aktionsplan Ernährung“ darum, den Zugang zu Nah­rungsmitteln zu verbessern, und es geht im zweiten Bereich darum, auch mehr Bewegung zu haben. Menschen, die sich mehr bewegen, sind weniger krankheits­anfällig, und das auch ganz besonders im Bereich von Krebserkrankungen.

Insofern ist Prävention immer für alle Krankheiten wirksam. Ernährung, Bewegung sind die Aktivitäten, die mein Ministerium sehr stärkt. Ich bin der erste Gesundheitsminister, der einen klaren Plan zur Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich hat. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsident Gregor Hammerl: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Ast­leitner.

 


Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzter Herr Minister! Guten Morgen! Sie haben soeben von der Betroffenheit vieler Frauen durch Brustkrebs gesprochen.

Ich darf Ihnen eine Frage stellen: Warum wollen Sie bei Ihren Planungen die Brust­krebsvorsorge in erster Linie in wenigen wohnortfernen und anonymen Zentren je Bundesland durchführen lassen, obwohl dadurch die niedergelassenen Fachärzte und Fachärztinnen für Gynäkologie und für Radiologie zu wenig eingebunden werden, obwohl eine zentralistische Lösung teurer ist und obwohl die betroffenen Frauen dann mit dem Befund in der Hand alleingelassen werden?

 


Präsident Gregor Hammerl: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Ich gehe davon aus, dass es genau so nicht ist, was Sie hier an Ängsten beschreiben. Sondern worum geht es? Es geht darum – und das haben wir in der Bundesgesundheitskommission im Ein­vernehmen mit den Ärztinnen und Ärzten auch besprochen –, dass es jede Frau verdient, dass sie, wenn sie zu einem Mammographie-Screening geht, dort qualitativ behandelt wird und dass man dort auch richtig mit dieser Frau umgeht, dass die Verunsicherung möglichst klein gehalten wird. Das war ein ganz zentraler Ansatz dieser Qualitätsrichtlinie, die wir im November 2011 in der Bundesgesund­heitskom­mission beschlossen haben.

 


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