BundesratStenographisches Protokoll816. Sitzung / Seite 233

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Ich ersuche jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben, um ein Handzeichen. – Das ist die Stimmeneinhelligkeit. Der Antrag ist angenommen.

22.18.2643. Punkt

Beschluss des Nationalrates vom 6. Dezember 2012 betreffend Abkommen zwi­schen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Russischen Föderation betreffend die Übergabe der Büchersammlung Esterházy an die Re­publik Österreich (1997 d.B. und 2073 d.B. sowie 8870/BR d.B.)

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Wir gelangen zum 43. Punkt der Tagesordnung.

Berichterstatterin ist Frau Bundesrätin Greiderer. Ich bitte um den Bericht.

 


22.18.48

Berichterstatterin Elisabeth Greiderer: Ich bringe den Bericht des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten über den Beschluss des Nationalrates vom 6. Dezem­ber 2012 betreffend Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Russischen Föderation betreffend die Übergabe der Büchersamm­lung Esterházy an die Republik Österreich.

Der Bericht liegt Ihnen in schriftlicher Form vor; ich komme daher gleich zur Antrag­stellung.

Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten stellt nach Beratung der Vorlage am 18. Dezember 2012 mit Stimmeneinhelligkeit den Antrag, gegen den vorliegenden Be­schluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben.

 


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Ich danke für die Berichterstattung.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Temmel. – Bitte.

 


22.19.34

Bundesrat Walter Temmel (ÖVP, Burgenland): Geschätzter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Das Abkommen zwischen der Regie­rung der Republik Österreich und der Regierung der Russischen Föderation betreffend die Übergabe der Büchersammlung Esterházy an die Republik Österreich wurde fast 15 Jahre verhandelt, und deshalb gilt mein Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei­tern des Außenministeriums und dir, sehr geehrter Herr Staatssekretär, für diesen poli­tischen Erfolg.

Die Geschichte der ungarischen Adelsfamilie Esterházy von Galántha reicht bis weit ins 13. Jahrhundert zurück. Zum Dank für seinen Einsatz im Kampf gegen die Türken und wegen seiner Loyalität den Habsburgern gegenüber, die insbesondere von der Forchtensteiner Linie bis zum Ende der Habsburger-Dynastie hielt, wurde Paul I. Pala­tin des Königreiches Ungarn und habsburgischer Reichsfürst durch Kaiser Leopold I. Die Familie Esterházy prägte mit ihren Magnaten, Diplomaten und Mäzenen die Ge­schichte Österreich-Ungarns wesentlich mit. Einige Fürsten ragten aus diesem Ge­schlecht ganz besonders hervor: Fürst Paul I. war auch Impulsgeber zur Schaffung der umfassenden Bibliothek. Die Familie Esterházy galt als die wohlhabendste Familie Un­garns beziehungsweise früher Österreich-Ungarns.

Erwähnenswert ist auch, dass die Esterházys als Schutzherren der Juden galten.

Die Familie ist auch weit über die Grenzen unseres Landes wegen ihres kulturellen En­gagements bekannt. Nikolaus I. war ein Mäzen vieler Künstler. Er engagierte von 1761 bis 1790 Joseph Haydn als obersten Kapellmeister. Im Auftrag des Fürsten schuf Haydn in über 30 Jahren seine wichtigsten Werke.

 


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