BundesratStenographisches Protokoll822. Sitzung / Seite 31

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich halte diesen Schritt, die Universität mit der Medizin zu verknüpfen, für einen wich­tigen Punkt, der die Forschung stärkt. Das war ein Beitrag von meiner Seite, und ich bin sehr froh, dass dieser auch von allen Gruppen aufgenommen worden ist.

Der zweite Schritt ist, dass wir uns gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium damit auseinandergesetzt haben, wie der Ärztebedarf ist, wie der Ärztebedarf in der Zukunft ist, und da haben wir einen qualitativen Ärztemangel festgestellt. Das heißt, wir brauchen auch Ärztinnen und Ärzte, die in anderen, in neuen Feldern ausgebildet werden, wie zum Beispiel im Bereich der Versorgungsforschung, der in den zurzeit bestehenden medizinischen Universitäten aus meiner Sicht etwas unterbelichtet ist. Die Johannes Kepler Universität Linz mit einer neuen medizinischen Fakultät könnte Schritte in diese Richtung setzen.

Es geht auch um folgende Fragen: Wie können wir Gesundheitsökonomie stärken? Wie können wir mit den Ressourcen im Gesundheitsbereich besser umgehen? – Dies­bezüglich hat die medizinische Fakultät in Linz gute Perspektiven. Wir haben gemein­sam das Thema „Öffentliche Gesundheit“, „Public Health“ diskutiert. Auch dafür hat Linz ein besonderes Know-how, das eingebracht werden kann.

Natürlich bin ich auch ein Mitglied der Finanzierungsarbeitsgruppe, in der das Bundes­ministerium für Finanzen, das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, das Bundeskanzleramt, der Herr Landeshauptmann und Vertreter der Universität Linz versuchen, die Finanzierungsfragen zu klären.

Ich gehe davon aus, dass wir bald die ersten Studenten an einer medizinischen Fakul­tät in Linz haben werden.

 


Präsident Edgar Mayer: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Kollege.

 


Bundesrat Mag. Christian Jachs (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Bundes­minister! Wir alle wünschen uns schon die ersten Studierenden in Linz. Im Juli wird der Fakultätsgipfel wieder tagen.

Herr Minister, Sie haben in Ihrer Beantwortung die Finanzierungsgruppe ange­sprochen. – Werden Sie auch finanziell etwas aus Ihrem Ressort für die Medizin­fakultät in Linz beitragen?

 


Präsident Edgar Mayer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Der Bund hat klare Rah­men­bedingungen betreffend die Budgets. Die Budgets einer Universität ressortieren zum Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung – also nicht in der direkten Grundfinanzierung –, wir haben aber im Rahmen der gesamten Gesundheitsfinanzie­rung den Grundsatz, dass Forschungsarbeiten natürlich auch von anderen Ministerien, auch von der Sozialversicherung vergeben werden.

Wir haben das Ziel, im Gesundheitsbereich Forschungsaufträge zu vergeben. Natürlich haben wir auch Forschungsaufträge an alle Universitäten vergeben, und wir werden sie auch an die Universität Linz vergeben. Wir haben ganz klar gesagt, dass wir For­schungsarbeiten in allen Bereichen des Ministeriums stärken wollen.

Wir wollen im Gesundheitsbereich auch Forschungsinitiativen starten. Ich bekenne mich zu dem Prinzip der Bundesregierung: 2 Prozent des BIP sollen in Forschung investiert werden.

 


Präsident Edgar Mayer: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Lindinger.

 


Bundesrat Ewald Lindinger (SPÖ, Oberösterreich): Herr Bundesminister! Die Ausbildung der Ärzte, die nach dem Studienabschluss mit „Dr. med.“ abgeschlossen und dann mit der Turnusausbildung – für den Arzt für Allgemeinmedizin drei Jahre oder


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite