BundesratStenographisches Protokoll830. Sitzung / Seite 17

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

derzeit keine Evidenz. Was wir machen, ist, im Rahmen des Kindergesundheitsdialogs ganz bewusst die Lebenswelt des Kindes im Auge zu haben und die Lebenswelt des Kindes in Bezug auf viele Parameter zu verbessern, zum Beispiel Ernährung und Be­wegung. Es geht auch darum, eine gesündere Situation in der Schule zu haben. Das nützt den Kindern gesundheitspolitisch mehr.

 


Präsident Michael Lampel: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Köberl.

 


Bundesrätin Johanna Köberl (SPÖ, Steiermark): Herr Bundesminister, wir haben ja schon gehört, dass beim Brustkrebs-Screening nur zirka 10 Prozent der Frauen das Programm annehmen. Ähnlich ist es auch bei der Prostatakrebsvorsorge, dass nur zirka 15 Prozent der Männer ab 45 an diesen Kontrollmaßnahmen teilnehmen. Ich den­ke, es hat jeder auch eine gewisse Eigenverantwortung.

Ich weiß, dass Ihnen, Herr Bundesminister, die Prävention sehr wichtig ist und Sie für die Jugend schon sehr viel machen, aber ich möchte wissen: Wie stehen Sie grund­sätzlich zu den Vorsorgeuntersuchungen?

 


Präsident Michael Lampel: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Frau Bundesrätin, wir ha­ben im Regierungsprogramm sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir Präven­tion stärken wollen. Mir ist es ganz wichtig, alle Maßnahmen der Prävention zu stärken. Ich habe dazu auch Präventionsprogramme erarbeiten lassen, und wir haben bei der Diskussion über Rahmen-Gesundheitsziele einen großen Schwerpunkt im Bereich Prä­vention gesetzt.

Wir haben jetzt im Zuge der Gesundheitsreform 150 Millionen € in zehn Jahren zur Verfügung gestellt, um in den Ländern mit den Sozialversicherungen Präventionspro­gramme umzusetzen und die Gesundheitschance für die Menschen zu verbessern. Wir haben im Rahmen der Budgeterstellung sehr klar und deutlich einen Parameter im Zu­sammenhang mit der Wirkungsorientierung angegeben, nämlich: Wie können wir die Teilnahmerate an der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung verbessern? Da ist es so, dass die Frauen in Österreich die Vorsorgeuntersuchung in einem höheren Ausmaß annehmen als die Männer. Die Männer sind „Vorsorgemuffel“, um das so zu sagen.

Daher auch an dieser Stelle die Einladung an alle Männer: Keine Angst vor der Vor­sorgeuntersuchung! Nehmen Sie diese Leistung in Anspruch! – Ich bitte auch Sie, meine Damen und Herren, dafür zu werben, ganz bewusst zu sagen: Das Land Ös­terreich bietet diese Leistungen an, die Sozialversicherung finanziert das auch, und die Österreicherinnen und Österreicher sind eingeladen, hier mehr zu tun. – Das ist ein Ap­pell.

Wir werden uns aber auch daran messen lassen, ob es uns gelingt, zu erreichen, dass tatsächlich mehr Männer, mehr Frauen dieses Vorsorgeprogramm in Anspruch neh­men können. Aus meiner Sicht ist es wichtig, die Verantwortung für die eigene Ge­sundheit zu stärken. Die Gesundenuntersuchung ist auch ein Beitrag dazu, das wieder bewusst zu machen und Gesundheit in den Vordergrund zu stellen.

 


Präsident Michael Lampel: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Schreuder.

 


Bundesrat Marco Schreuder (Grüne, Wien): Herr Minister! Wir haben bei der vorigen Frage ja über das Brustkrebs-Screening-Programm gesprochen.

Meine sehr einfache Frage: Wäre es nicht ein erstrebenswertes Ziel, auch ein Pros­tata-Screening-Programm ins Leben zu rufen?

 


Präsident Michael Lampel: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Da sind sich die Experten nicht einig. Es geht darum: Mit welchen Instrumenten kann man Screening-Programme


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite