BundesratStenographisches Protokoll830. Sitzung / Seite 25

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Ich persönlich halte sehr viel davon, dass Entlohnungsformen sozialpartnerschaftlich vereinbart sind. Was wäre die Alternative dazu? – Die Alternative dazu wäre, dass ir­gendeine Institution oder auch eine Regierung den Tarif festlegt, der zu bezahlen ist.

Ich glaube, dass gerade Ärztekammer und Sozialversicherung in der Lage sind, das Umfeld in der Region gut zu beurteilen. Sie kennen zum Beispiel den Markt im Verhält­nis zu Freilassing und werden entsprechend reagieren. Ich denke, dass bei den Ver­handlungen, die immer wieder stattfinden, auch all diese Punkte diskutiert werden.

 


Präsident Michael Lampel: Bevor wir zur nächsten Zusatzfrage kommen, begrüße ich ganz herzlich die Schüler der Hauptschule Ostermiething aus dem Bezirk Braunau mit ihren Lehrkräften auf das Allerherzlichste hier bei uns im Bundesratssaal! (Allgemeiner Beifall.)

Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Mag. Schreyer.

 


Bundesrätin Mag. Nicole Schreyer (Grüne, Tirol): Sehr geehrter Herr Minister, ich werde mich wirklich nur auf die Frage beschränken, und zwar: In welcher Art und Wei­se wird das Hausarztmodell der Ärztekammer in die Gesundheitsreform direkt mit ein­gebaut?

 


Präsident Michael Lampel: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Frau Bundesrätin, es geht darum, bei dem Modell die Rolle der Allgemeinmedizin zu stärken. Diese Elemente, die im Modell der Ärztekammer beinhaltet sind, sind sicherlich wichtig und auch entspre­chend umzusetzen. In einem Punkt erteile ich aber eine ganz klare Absage: Einschrei­bemodelle halte ich für nicht geeignet!

Mir geht es darum, dass die Blickrichtung im Bereich der Gesundheit patientinnen- und patientenorientiert und nicht hausarztorientiert ist. Es geht immer darum, was Patien­tinnen und Patienten brauchen. Deren Bedürfnisse sollen im Vordergrund stehen, und es gibt sicherlich Elemente, welche im Bereich der Allgemeinmedizin gestärkt werden sollen. Einschreibemodelle halte ich jedoch für nicht geeignet.

 


Präsident Michael Lampel: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Mag. Ze­lina.

 


Bundesrat Mag. Gerald Zelina (STRONACH, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Minister, wir haben über den Landärztemangel gesprochen. Dazu stelle ich zwei Fra­gen.

Erstens: Nehmen wir an, ich bin Medizinstudent. Welche Anreize stehen mir zur Verfü­gung, eine Praxis auf dem Land zu eröffnen?

Zweitens: Wie stellen Sie sicher, dass beim Bau von größeren Wohnhausanlagen auch Ordinationen mit geplant werden?

 


Präsident Michael Lampel: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Herr Bundesrat! Liebe Schülerinnen und Schüler! Ich glaube, das ist eine wichtige Frage, an welcher man er­kennen kann, wie komplex dieser Bereich ist.

Für Wohnanlagen sind Gemeinden und Länder zuständig, die im Rahmen eines örtli­chen Entwicklungskonzepts darüber nachdenken müssen, wie man die Bevölkerung versorgt, wenn neue Wohnanlagen gebaut werden.

Das ist eine klassische Aufgabe der Gemeinde-, der Kommunalpolitik, wenn ich einen Ort versorgen will. Das hat im örtlichen Entwicklungskonzept vorgesehen zu werden.

 


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