Warum? – Weil die Menschen in Zukunft Betreuung bei chronischen Erkrankungen benötigen. Wir haben bisher eher akute Erkrankungen im Fokus gehabt; in Zukunft werden wir, weil wir bessere Methoden haben, weil wir länger leben, Begleitung im Lauf einer chronischen Erkrankung brauchen, und das braucht verstärkte allgemeinmedizinische Expertise. Das braucht auch die Mitarbeit anderer Berufsgruppen, wie zum Beispiel jene der Pflege, wie zum Beispiel, ich habe sie schon angesprochen, jene der DiätologIn, es könnten aber auch andere Berufsgruppen sein, die in einem Primärversorgungsnetzwerk mitwirken wollen. In diese Richtung bewegt sich die Gesundheitsreform.
Präsident Michael Lampel: Wird eine Zusatzfrage gewünscht?
Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Nein. – Die Frage hätte sich auf die Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum bezogen, aber die hat uns der Herr Bundesminister schon ausreichend beantwortet. Danke schön.
Präsident Michael Lampel: Ich begrüße ganz herzlich in unserer Mitte Herrn Staatssekretär Mag. Danninger. Herzlich willkommen bei uns im Bundesrat! (Allgemeiner Beifall.)
Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Ing. Ebner.
Bundesrat Ing. Bernhard Ebner, MSc (ÖVP, Niederösterreich): Herr Minister, ich möchte noch einmal auf die ländlichen Gebiete zurückkommen. Sie haben auf der einen Seite gesagt, in den Städten, im urbanen Bereich passt die ärztliche Versorgung, da gibt es auch Modelle, dass wir in diesen Primärversorgungsbereichen eine Abbildung schaffen, aber auf der anderen Seite gibt es Schwierigkeiten, gerade neue praktische Ärzte, die mit der Vorgeschichte, mit der Persönlichkeit, mit dem Umfeld ja bestens vertraut sind, für den ländlichen Raum zu finden, junge Ärzte in diese ländlichen Gebiete zu bekommen. Da haben wir Probleme. Sie kennen und wissen das.
Daher meine Fragen in diese Richtung: Welche Maßnahmen wollen Sie setzen, um junge Ärzte auch in die ländlichen Gebiete zu bekommen, nicht nur in die urbanen Bereiche, wo wir nicht so große Sorgen haben, sondern auch in die ländlichen Gebiete, wirklich auch in die kleinsten Gemeinden hinaus?
Wir wissen zwar, dort wandern die Leute ab, Sie haben das vorhin auch ausgeführt – man geht immer mehr in die Städte, das stimmt –, aber trotzdem sollten wir auch in diesen Gebieten die ärztliche Versorgung sicherstellen.
Auf der anderen Seite erweist sich die Übernahme von Hausarztpraxen für junge Ärzte immer wieder auch als schwierig.
Gibt es da Möglichkeiten und Rahmenbedingungen, die Sie schaffen wollen?
Präsident Michael Lampel: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Ich habe schon sehr deutlich gesagt, dass es sehr wichtig ist, dass zwischen Sozialversicherungsträger und Ärztekammer die regionale Situation sozialpartnerschaftlich im Auge behalten wird.
Mir geht es darum, dass wir die Ausbildung für Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner verbessern.
Ich habe auch schon klar gesagt, dass es wichtig ist, vorausschauende Maßnahmen zu setzen, wie wir ärztliche Versorgung sicherstellen können, zum Beispiel auch in den regionalen Entwicklungsplänen. Auch diese Maßnahmen sind da sehr geeignet. (Vizepräsident Himmer übernimmt den Vorsitz.)
Und ich sage ganz deutlich, dass wir Netzwerke nicht nur im städtischen Bereich haben wollen, sondern ganz besonders in den Regionen. Dort ist das Netzwerk der Primärversorgung noch mehr gefragt als in der Stadt.
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