BundesratStenographisches Protokoll834. Sitzung / Seite 103

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Im Bereich Facharztausbildung erfolgt eine Teilung der Ausbildung in eine Son­derfachgrundausbildung und eine darauf aufbauende Sonderfachschwerpunkt­aus­bildung. Der medizinische Bereich entwickelt sich sehr, sehr rasch weiter. Es war also auch an der Zeit, die Ausbildung unserer Ärztinnen und Ärzte an den Stand der heutigen Wissenschaft anzupassen, damit diese nicht hinterherhinkt und nicht an Attraktivität verliert. Dies wäre weder zum Wohle unserer Jungärztinnen und Jungärzte noch zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger und schon gar nicht zum Wohle Österreichs.

Wir stimmen dieser Gesetzesänderung daher gerne zu. Dir, Frau Ministerin, und deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlichen Dank für diese unserer Meinung nach dringend notwendige Reform. – Danke. (Beifall bei der SPÖ, bei Bundesräten der ÖVP sowie des Bundesrates Zelina.)

14.45


Präsidentin Ana Blatnik: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Saller. Ich erteile ihm dieses.

 


14.45.52

Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Angesichts der unter­schiedlichsten Interessen ist es geradezu eine Kunst, Ärzte, Bund, Länder, Kranken­kasse an einem Verhandlungstisch zu vereinen und ein vernünftiges Gesetz entstehen zu lassen.

Man muss voranstellen, wir haben in Österreich weltweit eine der besten Gesundheits-, Notfall- und Hubschrauberversorgungen. Viele Länder beneiden uns, andere träumen von den Voraussetzungen, die wir haben. Das gesamte Gesundheitssystem ist von höchster Qualität. Bei den verschiedenen Krankheiten, die auftreten, ob Krebserkran­kun­gen oder anderen Krankheiten, gibt es beste Behandlungsabläufe. Im Zentrum stehen natürlich die Patienten, diese brauchen die bestmögliche Versorgung. Daher brauchen wir eine Stärkung und Attraktivierung des Arztberufes.

Was wollen die künftigen Ärzte und Medizinstudenten? – Sie wollen ein Recht auf eine gute Ausbildung, sie wollen ein Recht auf gute Arbeitsbedingungen und natürlich auch entsprechende Bezahlung. Die Gesellschaft verändert sich. Auf der einen Seite werden die Leute gesund älter, auf der anderen Seite steigen auch die Zahlen jener, die Pflege brauchen, und die Zahl kranker Personen, die betreut werden müssen. Eng damit verbunden sind die Anforderungen an die Ärzte, die sich im Laufe der Jahre ja völlig wandeln.

Patienten brauchen Ärzte, die nicht selbst unter Stress stehen, die Ruhe vermitteln, die Zeit für sie haben – Zeit für eine Behandlung mit Qualität. Der Patient muss spüren, dass der Arzt auch Zeit für eine Zuwendung zum Patienten hat. Gerade Senioren wünschen sich, dass die Behandlungen möglichst hausnahe erfolgen, die Ärzte wünschen sich, dass sie attraktive Behandlungs- und Arbeitsbedingungen vorfinden. Dann entscheidet man sich natürlich verstärkt für den Allgemeinmediziner oder den Hausarzt. Das gilt genauso für die jungen Menschen.

Dem Ausbau des niedergelassenen Bereichs ist natürlich besonderes Augenmerk zu schenken. Dass entsprechende Rahmenbedingungen vorgefunden werden müssen, dass Unterstützung gegeben wird und dass es im ländlichen Raum schwierig ist, manche Stellen wieder zu besetzen, das ist allen bekannt und ist für viele Bürger­meister und Gemeindebewohner oft ein großes Problem.

 


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