BundesratStenographisches Protokoll834. Sitzung / Seite 104

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Dazu gehört auch die Sicherung der Hausapotheke, das ist ein eigenes Problem. Wenn ich daran denke, was Innergebirg bei uns die Leute für Strecken zurücklegen müssen, so ist das nicht gerade einfach.

Wichtig ist mir – das will ich auch ansprechen –, dass speziell die medizinische For­schung weiter vorangetrieben wird und dass wir für all diese Anforderungen auch in der Zukunft gewappnet sind.

Was gab es am Anfang für eine Skepsis bei der Einführung der e-card! Wer könnte sich heute vorstellen, dass es diese nicht gibt? Und was war das für ein Theater! Da sieht man, die Leute finden schon Zugänge, wenn sie vernünftig und richtig sind.

Gesundheitspolitik ist kein Prozess, der von heute auf morgen stattfindet, sondern das ist ein nicht enden wollender Prozess, ein Prozess von durchaus auch kleineren Schritten. – Gesundheitspolitik ist kein Wunschkonzert, wo in kürzester Zeit alles erfüllt wird, das ist nicht möglich. Ausbildung und Rahmenbedingungen werden sich noch oft verändern. Wir müssen daher alles dafür tun, die bestens ausgebildeten Ärzte bei uns zu behalten – wie bereits angesprochen – und nicht in die Nachbarländer abwandern zu lassen.

Ich schließe mit einem Dank an alle Ärztinnen und Ärzte, die tagaus, tagein für die Bevölkerung da sind und ausgezeichnete Arbeit leisten, und ans Ministerium, an Sie, Frau Minister Oberhauser, für die Entstehung dieses Gesetzes. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Bundesrates Zelina.)

14.51


Präsidentin Ana Blatnik: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesrätin Dr. Reiter. – Bitte.

 


14.51.12

Bundesrätin Dr. Heidelinde Reiter (Grüne, Salzburg): Hohes Präsidium! Frau Minister! Werte Kollegen und Kolleginnen! Wir werden dem Gesetz zustimmen. Ich versuche, mich hier in Geduld zu üben, schließlich wurde mit dem Gesetz ja auch erst 2014 das Universitätsgesetz 2012 umgesetzt. Gut Ding braucht Weile – es wurde hier schon angesprochen –, das Ganze ist ein Prozess und wird sicherlich auch noch weiter­gehen. Es gibt durchaus Kritikpunkte oder Punkte, wo es uns nicht weit genug oder auch nicht schnell genug gegangen ist, aber es wurden doch einige Verbesse­rungen erreicht.

Einer der Kritikpunkte oder wo zumindest der Verkauf der Bestimmung kein glücklicher war, ist die neunmonatige Basisausbildung für Studenten, damit diese, nach einem absolvierten Medizinstudium im Ausmaß von sechs Jahren, von zwölf Semestern, in die Lage versetzt werden, die 15 wichtigsten Krankheiten zu erkennen.

Als ich das gelesen habe, habe ich schon nach Luft geschnappt, und ich habe mich gefragt: Was machen die sechs Jahre lang in ihrem Studium, wenn sie anschließend eine Basisausbildung brauchen, um das wichtigste Handwerkszeug zu haben, nämlich die wichtigsten Krankheiten zu erkennen?

Nach Luft geschnappt habe ich wahrscheinlich auch deswegen, weil ich ziemlich ge­nau den Ausbildungsplan der Medizinischen Privatuniversität in Salzburg und die Entwicklung dieses Ausbildungsplanes kenne, wo es während des Studiums ständig die Einbindung in die Praxis gibt. Da gibt es von Anfang an immer wieder den Kontakt zum Patienten im Krankenbett, zur Diagnose, die auch extra in allen Fächern immer wieder durchgespielt wird, teilweise mit Schauspielern, um den Studenten eben die Anamnese nahezubringen. Sie werden auch ganz intensiv im Führen von Patienten­ge­sprächen ausgebildet, um diagnostisch firm zu sein.

 


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