BundesratStenographisches Protokoll836. Sitzung / Seite 75

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ihnen nur einen Teil jenes Geldes, das man ihnen vorher vom Staat weggenommen hat. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.16


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Schödinger. Ich erteile es ihm.

 


13.16.59

Bundesrat Gerhard Schödinger (ÖVP, Niederösterreich): Hohes Präsidium! Sehr geehrte Herren Minister! Wenn man sich den Bericht anschaut, so kann man eigentlich relativ klar absehen, was notwendig ist, um im Jahr 2050 unserer Bevölkerung diesen Standard zu erhalten, den wir heute haben. Aber ich möchte jetzt gar nicht in das Jahr 2050 schwenken, sondern mir geht es um ein paar Punkte, die ich anreißen möchte, die wir heute schon berücksichtigen sollten.

Das Erste ist – das hat Kollegin Anneliese Junker schon angesprochen –: Das Jahr 2009 mit der Krise haben wir deswegen relativ gut überstanden, weil wir einen hohen Forschungs- und Wissenschaftsstandard aufweisen. Dieser Forschungs- und Wissen-schafts­standard sichert unseren Lebensstandard und ist die Wohlstandsgarantie für morgen. Aber was müssen wir alles tun, um attraktiv zu bleiben, um die Unis attraktiv zu gestalten und die Wirtschaft für Forschung und Wissenschaft attraktiv zu halten?

Wir haben ein Problem mit der Abwanderung von Wissenschaftern. Ich habe das immer sehr abstrakt gesehen und war aus der Nähe nicht damit befasst, weil ich ein kleiner lokaler Abgeordneter bin. Aber wir haben in meiner Nachbargemeinde ein Spital, und plötzlich schließt sich hier der Kreis, wenn ich feststellen muss, dass wir eine Menge Mediziner ausbilden, die dann alle in alle möglichen Länder abwandern, weil es dort lukrativer ist.

Hier geht es jetzt aber nicht allein um die Behandlung unserer Patienten, sondern es geht auch darum, dass mit der Behandlung der Patienten auch Wissenschafts­erkennt­nisse mitgehen. Genau das ist der Grund dafür, warum wir hier Handlungsbedarf haben, um da die Wissenschaft und die Forschung zu intensivieren.

Ein weiterer Punkt ist, was diese Abwanderung betrifft – und dieser Punkt zieht sich wie ein roter Faden durch unsere ganze Politik, indem er dort immer wieder angeführt wird –: Es ist ein Bürokratieabbau notwendig! Das ist jetzt nicht nur im Bereich der Forschung und der Universitäten notwendig, sondern ich glaube, dass sich dieser rote Faden durch unsere ganze Republik zieht.

Was könnte ich mir als Laie vorstellen? Und was wird auch zeit- und teilweise schon praktiziert? – Das ist die Einrichtung von Forschungs-Clustern in unserem Land, indem man nicht mehr nur national denkt, sondern international, auf europäischer Ebene, auf Ebene der Industriestaaten entsprechend versucht, diese ganzen Fähigkeiten und Kenntnisse zu bündeln.

Ich glaube auch, dass es eine gute Sache und für uns sinnvoll ist, wenn unsere jungen Forscher und Wissenschafter unser Land eine Zeit lang verlassen und sich weiter­bilden. Der internationale Weg ist schon zu begrüßen, aber die Rückkehranreize zu uns nach Hause, in unser Europa und in unser Österreich, sollten doch entsprechend hochgehalten werden. Die Internationalisierung sollte von unserer Warte aus heißen: Wir wollen von den Besten lernen.

Ich habe aus dem Bericht noch ein Zitat des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Persson aus Schweden entnommen, der sagt:

 


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