gab; darunter war eben auch die Turnstunde. Aber interessanterweise wurde das dann nicht rückgängig gemacht. Man hat nicht gesagt: Das war falsch, und wir drehen das wieder um und nehmen diese Stundenkürzungen für die Kinder wieder zurück.
Warum geben Sie denn nicht allen Kindern die tägliche Turnstunde oder wenigstens die tägliche Bewegungseinheit, die wirklich wichtig wäre? Ich weiß von Lehrern, dass sie sehr gute Erfolge damit erzielt haben, wenn sie das vor Schularbeiten, vor Zettelarbeiten, Gedächtnisübungen et cetera pp. im Eigenversuch gemacht haben.
Der zweite Teil dieses Gesetzes, in dem es um die Zentralmatura geht, ist etwas, Frau Minister, was wir heute in der Dringlichen Anfrage noch extra besprechen werden. Aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass da irrsinnig viel verpfuscht worden ist. Und das ist nicht nur die Meinung der Freiheitlichen, wo man vielleicht sagen könnte, na klar, die Opposition übt immer Kritik an der Regierung, sondern es gibt genügend andere Leute, die Ihnen gar nicht so ferne sind, die das durchaus auch kritisieren. Aber das werden wir dann extra noch einmal im Rahmen unserer Dringlichen eingehender besprechen.
Wir sind der Meinung, dass dieses Gesetz gerade einmal 3 Prozent der Schüler betrifft, die dadurch einen Mehrwert haben. (Bundesministerin Heinisch-Hosek: Das stimmt nicht! 3 Prozent der Schülerinnen und Schüler besuchen eine verschränkte ganztägige Schule, und 40 Prozent aller Schülerinnen und Schüler besuchen eine Ganztagsschule!) – Ja, aber es gehen ja nicht alle in eine Ganztagsschule. (Bundesministerin Heinisch-Hosek: 40 Prozent!) – Ja, 40 Prozent sind nicht 100 Prozent, das ist ja nur ein Teil, also betrifft es eine Minderheit von Schülern, die in den weiteren Genuss von gesünderem Essen, mehr Bewegungseinheit et cetera pp. kommt. Wir wollen, dass das für alle ist, und aus diesem Grund werden wir diesem Gesetz nicht zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
12.46
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Reich. – Bitte, Frau Kollegin.
12.46
Bundesrätin Elisabeth Reich (SPÖ, Oberösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Werte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen des Bundesrates! Ich muss mich jetzt ein bisschen wieder herunterholen. In diesem Gesetz werden sowohl die Qualitätssicherung in der schulischen Tagesbetreuung, die im Regierungsprogramm verankert ist, umgesetzt als auch redaktionelle Korrekturen hinsichtlich der Bestimmungen zur neuen Reifeprüfung getätigt.
Das Paket umfasst zwei Punkte aus dem Sechs-Punkte-Regierungsprogramm von Schladming und soll bereits ab dem nächsten Schuljahr in den Schulen Realität werden. Die Aufgaben der österreichischen Schulen werden um gesundheitsbewusste und sportlich-aktive Lebensweise ergänzt, und damit wird die Notwendigkeit einer sportlich-aktiven und gesunden Lebensweise unterstrichen.
In Ganztagsschulen wird die tägliche Bewegungseinheit eingeführt, das heißt, unter Hinzuziehung der im Unterrichtsteil vorgesehenen Stunden wird die eine Stunde Bewegung pro Tag Realität. Schulen können sich ab jetzt für Vereine und Trainer und Trainerinnen aus dem Sport öffnen, womit das Angebot auch vielfältiger werden kann. Schulkooperationen im Rahmen des Sports werden verstärkt und erleichtert, und auch bei Raumüberlassungen werden die gesetzlichen Regelungen angepasst.
Der Zugang zur Qualifikation von Freizeitpädagoginnen und -pädagogen wird auch für Trainer und Trainerinnen durch die Anerkennung ihrer bestehenden Qualifikationen an Pädagogischen Hochschulen erleichtert.
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