BundesratStenographisches Protokoll839. Sitzung / Seite 63

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Bezüglich der Bewegungseinheiten ist es grundsätzlich zu begrüßen, dass während der Schulzeit die Möglichkeit geschaffen wird, am Sport und an der Bewegung teilzu­nehmen. Unpassend ist hier in diesem Zusammenhang, dass das nur an Ganztags­schulen stattfindet.

Eigentlich ist es ja traurig, dass etwas immer nur Stück für Stück eingeführt wird und ei­gentlich einem Puzzle gleicht. Hier wäre es auch wiederum wünschenswert, wenn end­lich einmal ein Gesamtkonzept erstellt werden würde und diese Gesetzesänderungen fundiert und stringent wären.

Dabei sind die bereits erwähnten Schulversuche zu nennen. Wie lange bleiben die dann noch aufrecht? Dauert es ewig? Gibt es da eine absehbare Zeit, wann welche wieder eingestellt werden? Wie viele neue kommen da immer dazu? Warum haben wir in Österreich eines der teuersten Bildungssysteme und dabei leider oft immer wieder schlechte Ergebnisse bei den sogenannten PISA-Tests?

Anscheinend ist es auch so, dass offensichtlich das Binnen-I wichtiger ist als die be­reits erwähnten Probleme. Es wird Zeit, dass hier endlich einmal etwas passiert und diese Missstände abgeschafft werden. Die Verantwortlichen sind hier gefordert, endlich zu handeln. Wir brauchen in Österreich eine gravierende Verbesserung im Bildungs­system!

Wir von der FPÖ-Fraktion sind entschieden gegen diese Gesetzesnovelle und werden unsere Zustimmung nicht erteilen. (Beifall bei der FPÖ.)

12.58


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundes­rätin Stöckl. – Bitte, Frau Kollegin.

 


12.58.23

Bundesrätin Angela Stöckl (ÖVP, Niederösterreich): Hohes Präsidium! Frau Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr gerne spreche ich heute zu dieser Ge­setzesnovelle. Als Physiotherapeutin liegen mir einfach Bewegung und Sport beson­ders am Herzen. Ein gesunder Geist kann nur in einem gesunden Körper leben, und es ist erwiesen, dass körperliche Aktivitäten das Lernen erleichtern. Die tägliche Bewe­gungseinheit in den Volksschulen und der Sekundarstufe 1, vorab einmal in den ganz­tägig geführten Schulformen, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Im Bereich der Schulen mit Nachmittagsbetreuung gibt es bereits jetzt in vielen Schu­len Initiativen, die ebenfalls mehr Bewegung in den Schulalltag bringen und für Kinder gratis angeboten werden, sei es jetzt in Freigegenständen wie Bodenturnen, Gerätetur­nen – meine Tochter besucht zum Beispiel ein Gymnasium, das Geräteturnen anbie­tet –, Fußball, Volleyball und, und, und.

Wie gesagt, auch Kinder, die keine ganztägigen Schulformen besuchen, haben die Mög­lichkeit, an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, die im Rahmen der Nachmittagsbe­treuung oder als Freigegenstand gratis angeboten werden. Aber trotz alledem dürfen wir Eltern uns nicht ganz der Verantwortung entziehen und müssen ebenfalls mit gu­tem Beispiel vorangehen, betrifft es jetzt unsere eigene Freizeitgestaltung, den Um­gang mit dem Auto und, und, und, damit auch wir unsere Kinder gemeinsam mit den Pädagoginnen und Pädagogen zu gesundheitsbewussten, selbstständigen Erwachse­nen heranziehen.

Auch der tägliche Schulweg ist für mich ein großes Thema. Es werden immer wieder Initiativen seitens der Schulen gesetzt, damit die Kinder zu Fuß in die Schule gehen. Das ist leider oft ein Kampf gegen Windmühlen. Es ist einfach wichtig, den Kindern den Spaß und die Freude an der Bewegung zu vermitteln, wie gesagt, auch durch das ei­gene Vorbild.

 


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