BundesratStenographisches Protokoll839. Sitzung / Seite 106

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sowie für die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Daher sind Investitionen in Europa, wie sie auch im Investitionsplan dargestellt sind, von besonde­rer Bedeutung und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Neben Investitionen sind natürlich damit verbundene – mein Vorredner hat es gesagt – Strukturreformen und solide öffentliche Finanzen ebenso ganz wichtig wie der gemein­same europäische Kampf gegen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung.

Es wurden zwar aufgrund der Finanz- und Schuldenkrise verschiedene positive Maß­nahmen gesetzt, um durch Unterstützungsprogramme krisengeschüttelten Ländern zu helfen – Portugal und Irland sind positive Beispiele in diesem Bereich –, aber es hat sich auch gezeigt, dass es nur mit Sparen, mit Kürzungen et cetera – und ich sage nicht „Kaputtsparen“ – auch nicht funktionieren kann. Wichtig ist, dass die Wirtschaft im ent­sprechenden Land durch sinnvolle Investitionen, durch gezielte Investitionen angekur­belt wird, Strukturen entsprechend angepasst werden, damit mehr Menschen in Be­schäftigung kommen, damit der Konsum der Menschen wieder zunimmt.

Gerade in den mittleren und niederen Einkommensschichten ist es wichtig, dass sie Ein­nahmen haben oder, wie das zuletzt öfters gesagt wurde, dass ihnen mehr Geld im Börserl bleibt. Gerade diese Einkommensbezieher können es sich nämlich nicht leisten zu sparen, sondern sie investieren, um ihren entsprechenden Lebensstandard führen zu können. Sie können es sich nicht leisten, zu spekulieren, Geld in Aktien, in Fonds, in Wertpapieren anzulegen oder Ähnliches. Genau diese Einkommensschichten investie­ren, um zu leben. Das bedeutet Konsumsteigerung, positive Effekte, mehr Arbeitsplät­ze und so weiter, um nur einiges zu nennen.

Geschätzte Damen und Herren, viele interessante und positive Vorhaben sind in dieser Jahresvorschau enthalten und ich darf abschließend noch bemerken: Ich hoffe auch, dass die führende Rolle Österreichs bei der verstärkten Zusammenarbeit zur Einfüh­rung der Finanztransaktionssteuer ihre Wirkung zeigt und dass diese raschest umge­setzt wird.

Schließen möchte ich mit einer kurzen Aussage des Herrn Finanzministers, der vor Kur­zem gemeinsam mit dem französischen Finanzminister gesagt hat:

„Das gemeinsame Ziel Europas ist, das schwache Wachstum der vergangenen Jahre langfristig zu beenden. Dazu wird es notwendig sein, den Juncker-Plan so rasch wie mög­lich zu verabschieden. Wir brauchen nicht erst in den Jahren 2017/18 Investitionen, son­dern bereits in diesem Jahr.“

In diesem Sinne danke ich fürs Zuhören, schließe mein Statement und darf für meine Partei sagen, wir werden diese Jahresvorschau gerne zur Kenntnis nehmen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesräten der ÖVP.)

15.51


Vizepräsidentin Inge Posch-Gruska: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundes­rätin Reiter. – Bitte.

 


15.51.31

Bundesrätin Dr. Heidelinde Reiter (Grüne, Salzburg): Frau Präsidentin! Werte Kolle­gen und Kolleginnen! Dieser Bericht bietet offensichtlich ein sehr breites Spektrum an Themen und Thematiken, von Griechenland über die Förderung der Freude am Unter­nehmertum bis hin zu Beschäftigungszahlen und Arbeitslosigkeit, und viele weitere An­knüpfungspunkte. Ich werde das nicht vertiefen.

Ein wesentlicher Punkt dieses Berichts ist aber der Investitionsplan von Jean-Claude Juncker für Wachstum und Beschäftigung. Das ist nun kein Konjunkturprogramm, son­dern es sollen damit Gelder für risikoreiche Projekte verfügbar gemacht werden – ohne


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