BundesratStenographisches Protokoll840. Sitzung / Seite 25

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dauerhaft durchführen, sondern man müsste diesfalls auf das Stagione-Prinzip umstei­gen. Das ist aber etwas ganz anderes.

Die dritte Variante ist, dass man versucht, die Basisabgeltung anzuheben. Das ist das, was ich übernommen habe, nämlich im Zuge der Budgetverhandlungen zu schauen, dass wir dort eine Verbesserung zustande bringen.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Grimling.

 


Bundesrätin Elisabeth Grimling (SPÖ, Wien): Herr Bundesminister, wie begegnen Sie dem Problem der steigenden Personal- und Sachkosten in den Bundestheatern?

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien Dr. Josef Oster­mayer: Frau Bundesrätin, man muss unterschieden, wer welche Aufgabe hat: Perso­nal- und Sachkosten haben auf der einen Seite natürlich mit dem Ausmaß zu tun, wie dort produziert wird, wie viele Produktionen neu gemacht werden. Eine gewisse Anzahl an Produktionen ist aber erforderlich, wenn man ein Abo-System aufrechterhalten will und so weiter.

Es sind – um es jetzt ganz konkret am Beispiel des Burgtheaters zu sagen – mehr als 100 Einzelmaßnahmen gesetzt worden, um einerseits die Kosten zu reduzieren, um aber anderseits innerhalb des Budgets, das jetzt zur Verfügung steht, trotzdem 14 Neu­produktionen – wobei ich jetzt die genaue Anzahl nicht sicher weiß – an den drei Stand­orten zu machen.

Wir schauen auch, ob wir beim dritten Standort, beim Kasino am Schwarzenbergplatz, eventuell kooperieren können, indem dieser Standort nicht nur vom Burgtheater ge­nutzt wird, sondern auch von anderen Einrichtungen. Wir überprüfen: Wo gibt es noch Synergien? Wo gibt es noch Möglichkeiten, effizienter zu werden?

In der Vergangenheit wurde das Ensemble verkleinert. Es bedarf aber einer bestimm­ten Größe, wenn man das größte Theater des deutschsprachigen Raumes – wie es immer genannt wird – in dieser Qualität aufrechterhalten will.

Auf der anderen Seite steigen die Sachkosten und Personalkosten schlicht und einfach durch die Inflation; das gibt es ja überall. Diese Entwicklung können wir meines Er­achtens in Zukunft nur abfangen, indem wir die Basisabgeltung erhöhen. Die Auslas­tung ist ja in manchen Häusern nicht mehr zu toppen. Die Staatsoper hat eine Aus­lastung von 99,2 Prozent, und das ist nicht mehr zu erhöhen. Daher wird es nur über den genannten Weg gehen, wenn wir diese Qualität aufrechterhalten wollen, und ich halte das nicht nur aus künstlerischer oder kulturpolitischer Sicht, sondern auch aus wirtschaftspolitischer Sicht für sinnvoll.

Vor zwei Wochen wurde eine Studie veröffentlicht, in welcher auch dargestellt wurde, wie hoch die Rückflüsse sind: Diese großen Theater sind nämlich durchaus Maschi­nen, die auch Geld über Tourismus, über Steuereinnahmen und so weiter generieren.

 


Präsidentin Sonja Zwazl: Bevor ich dem nächsten Anfragesteller das Wort erteile, sage ich der starken Gruppe aus der niederösterreichischen Wirtschaft ein herzliches Willkommen. Ich freue mich, dass ihr alle einmal den Bundesrat besucht! (Allgemeiner Beifall.)

Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Jenewein.

 


Bundesrat Hans-Jörg Jenewein (FPÖ, Wien): Sehr geehrter Herr Bundesminister, wir haben heute schon beim vorhergehenden Thema über das Thema Transparenz ge­sprochen, und ich möchte auch meine Frage zum Thema Transparenz stellen.

Sie hätten die Möglichkeit, auch im eigenen Ressort für Transparenz zu sorgen, daher lautet meine Frage: Wann werden die Steuerzahler die Möglichkeit haben, die vom Mi-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite