BundesratStenographisches Protokoll864. Sitzung / Seite 78

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karte regionale Produkte aus Tirol angeboten werden und aufgrund der Vorschrift in der Schweiz, dass Produkte gekennzeichnet werden müssen, dann draufsteht: Hirsch­fleisch aus Ungarn, Fleisch aus Kroatien und Bratwürste aus Deutschland. Das ist dann wirklich kein Renommee für uns, und wir sollten uns dafür schon etwas schämen.

Ich muss auch sagen, der Landeshauptmann hat gleich eingegriffen und hat das abge­stellt, aber das Ganze ist ein bisschen bezeichnend. Man muss Sorge dafür tragen, dass die Produkte, die auf den Tisch kommen, aus der Region sind, und das, was draufsteht, sollte auch drinnen sein.

Ich könnte mir als Erleichterung vor allem für die kleinen Bauern auch vorstellen, dass es, wenn die Herkunftsbezeichnung – und zwar der Name des Bauern – auf dem Pro­dukt steht, wesentliche Erleichterungen für die Produktherstellung und ‑vermarktung gibt. Für mich ist es unverständlich, dass wir für den Mittagstisch in der Schulküche in der Gemeinde nur geprüfte Markenprodukte verwenden dürfen. (Vizepräsident Gödl gibt das Glockenzeichen.) Salat, Obst, Joghurt, Milch, Gemüse, Marmelade, Brot und Fleisch aus Kleinbetrieben ohne Fremdüberwachung in der Nachbarschaft dürfen wir ... (Zwischenruf. – Bundesrat Todt: Wir reden eh normalerweise nicht so lange beim Grünen Bericht, und außerdem haben wir nur einen Redner! – Ruf: Nein, zwei! – Heiterkeit.)

 


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Ich bitte, zum Ende zu kommen.

 


Bundesrat Ing. Hans-Peter Bock (fortsetzend): Ich komme zum Ende: Aus meiner Sicht, geschätzte Kolleginnen und Kollegen (Bundesrat Schennach: Das ist der Bürgermeisterbonus! – Heiterkeit), ist ein Produkt, das von einem Bauer vor den Augen der Gemeindebürger produziert wird, besser überwacht, als dies die AMA mit Stich­proben überhaupt jemals machen kann.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich komme zum Schluss (Heiterkeit): Ich habe noch eine Studie über die Berglandwirtschaft mitgebracht, erstellt vom market-Institut; das ist eine relativ neue Studie. Darin geht es um den Nationalstolz der Österreicher, und es ist schon interessant, dass die Österreicher für die landschaftliche Schönheit bei einer Benotung von 0 bis 100 die Bewertung 96 abgegeben haben. Die Öster­reicher sind auch stolz auf unsere Bergwelt und die Almen und haben 94 von 100 möglichen Punkten vergeben.

Leider Gottes sind auch wir in dieser Studie vertreten: Auf das Ansehen unserer Politi­ker sind nur 11 Prozent stolz.

Wir sollten also die Chance nützen, sollten den Bauern nicht nur Lob zollen, sondern sollten vor allem – und das gilt für uns alle – die Produkte, die von Bauern kommen und aus der Region sind, kaufen und damit den Bauern die Wertschätzung geben, die sie verdienen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie der Bundesrätin Schreyer.)

13.31


Vizepräsident Mag. Ernst Gödl: Danke, Herr Bundesrat, für die besonders aus­führ­lichen Darlegungen.

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Samt. – Bitte.

 


13.32.01

Bundesrat Peter Samt (FPÖ, Steiermark): Geschätztes Präsidium! Herr Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuschauer vor den Fernseh­geräten! Mit der Statistik werde ich mich jetzt nicht mehr befassen, ich möchte am Beginn meiner Rede aber fast ein bisschen Begeisterung zum Ausdruck bringen: Kollege Preineder und auch Kollege Bock haben hier durchaus kritische Ausführungen


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