BundesratStenographisches Protokoll865. Sitzung / Seite 22

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die Problematik, dass sich dort sehr viel abspielt, dass also die großen Einrichtungen alle in Innsbruck sind und nur einzelne Bereiche in den ländlichen Raum übersiedeln.

Beispielhaft etwa ist, dass in Lienz und in Landeck Universitätseinrichtungen ge­schaf­fen wurden. Diesen Weg sollte man konsequent weiterverfolgen, dass sich gerade im ländlichen Raum mehr entwickeln kann.

Was den ländlichen Raum anlangt: Wir wissen, dass die Städte in den letzten Jahren immer gewachsen sind, und das international, dass Wiens Bevölkerungszahl jedes Jahr in der Größenordnung der Einwohnerzahl unseres Bezirkes ansteigt. Wien möchte ich übrigens ganz herzlich gratulieren, es ist zum achten Mal zur lebens­wertesten Stadt der ganzen Welt gewählt worden. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen sowie des Bundesrates Zelina.) Wien liegt vor Zürich, ich denke, das ist in Ordnung.

Auch in Tirol ist es so, dass die Bevölkerungszahl in und rund um die Stadt Innsbruck wesentlich stärker ansteigt als in den Randbereichen; das ist aber auch kein Tiroler Problem, sondern ein weltweites, das wir gemeinsam zu lösen haben.

Zur Pflege noch einen letzten Satz: Ich bin froh, dass dieser Bereich jetzt von unserer Präsidentin wahrgenommen wird und dass wir uns in den nächsten Jahren verstärkt diesem Thema widmen wollen, aber auch müssen. Da wir in einem Land leben, in dem die Menschen aufgrund des guten Bildungs-, aber auch des guten Gesundheits­sys­tems älter werden, müssen wir älteren Menschen die Angst vor dem Altwerden neh­men.

Ich wünsche uns allen einen gemeinsamen guten Weg und darf mich ganz herzlich bedanken. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen sowie der Bundesräte Schererbauer und Zelina.)

9.54


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundes­rat Krusche. Ich erteile es ihm.

 


9.54.12

Bundesrat Gerd Krusche (FPÖ, Steiermark): Frau Präsident! Herr Landeshaupt­mann! Ich bin in diesem Reigen der Redner der einzige Nichttiroler – das ist darin begründet, dass wir erst in circa einem Jahr einen freiheitlichen Bundesrat aus Tirol bekommen werden (Beifall bei der FPÖ – Heiterkeit bei ÖVP und SPÖ) –, als autochthoner Tiroler nehme ich mir aber das Recht heraus, zu Ihren Ausführungen, Herr Landeshauptmann, Stellung zu beziehen.

„gemeinsam. entscheiden.“ ist das Motto während Ihres Vorsitzes in der Landes­haupt­leutekonferenz und in der Debatte heute hier im Bundesrat. Das Gemeinsame zu betonen, scheint den Landeshauptleuten besonders wichtig zu sein, denn die Steirer davor hatten das Motto „Gemeinsam neue Wege gehen“. Es scheint wohl als not­wendig erachtet zu werden, dass man das Gemeinsame besonders betont. Für mich ist dieses Motto fast nicht oder eigentlich überhaupt nicht Ziel oder gar eine Vision, sondern bestenfalls eine Art Handlungsanweisung, denn was wäre die Alternative dazu? Allein entscheiden? Gar nichts entscheiden? – Ich glaube, das würde sicherlich nicht gut ankommen. So gesehen ist dieses Motto nun leider etwas hohl und platt, eine Plattitüde, aber ich werde in diesem Zusammenhang auf weitere Wortspiele verzichten.

Ich darf kurz darauf eingehen, was Sie hier als Eckpunkte in Ihrer Schwerpunktsetzung genannt haben. Einiges findet durchaus unsere Zustimmung, aber natürlich nicht alles unsere ungeteilte Zustimmung. Ganz besonders freuen wir uns natürlich hier im Bundesrat – ich glaube, das ist fraktionsübergreifend –, wenn Sie dem Bundesrat Respekt zollen, seine Aufwertung fordern und sagen, dass er unbedingt wichtig ist. Sie werden hier keinen finden, der Ihnen diesbezüglich widerspricht.

 


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