BundesratStenographisches Protokoll868. Sitzung / Seite 25

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ferung der Küche zuständig sind. Ich spreche von den vielen Handwerkern, die für die Erhaltung des Standortes vor Ort Aufträge bekommen, die Bauwirtschaft. Und ich spre­che – und das sage ich ganz offen, weil ich selber in Wolfsberg beim Bundesheer war; diesen Standort gibt es leider nicht mehr – auch von den Dienstleistern vor Ort, den vie­len Gastronomiebetrieben, die davon profitieren. Das sollte man in der Frage absolut nicht unterschätzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Deswegen bin ich froh, dass die Standorte erhalten bleiben sollen, was den Menschen auch ein Sicherheitsgefühl gibt. Ich sage euch, gerade im ländlichen Raum, gerade bei uns in der Nähe zu den Karawanken an der Grenze zu Slowenien und Italien kann man das sehr wohl schätzen. Ich war einer von den ganz Wenigen – und ich traue mich wet­ten, der Einzige hier in diesem Raum –, der gerade Präsenzdienst geleistet hat, als wir die politisch unsichere Lage in Jugoslawien hatten, und ich war an der Grenze bei La­vamünd. Das, was die Bevölkerung mir an Wertschätzung entgegengebracht hat, dass das österreichische Bundesheer die Grenze geschützt hat, ich sage es euch, liebe Freunde, das sollte man nicht unterschätzen. Dieses Gefühl, diese Wertschätzung ist ein wirklich tolles Gefühl für uns gewesen und zeigt, dass die Bevölkerung sehr wohl ein stabiles und starkes österreichisches Bundesheer für die Sicherheit der Grenzen ha­ben will. Es gibt ja auch eine Umfrage, wonach im Bereich Kärnten 65 Prozent – und das ist viel, das ist fast eine Zweidrittelmehrheit – ein stabiles österreichisches Bundes­heer haben wollen und auch sagen, dass es wirtschaftlich eine große Bedeutung hat.

Ich habe mir noch ein Thema herausgenommen, das vielleicht auch unterschätzt wird: Das österreichische Bundesheer – und jetzt werden viele denken: was will er damit sa­gen? – hat auch touristisch Bedeutung, nicht terroristisch, sondern touristisch. Wenn ich an die Airpower in Zeltweg denke, die das österreichische Bundesheer alle zwei Jahre durchführt: Ich habe viele Freunde im Aichfeld, die Betriebe haben und dort auch die notwendigen Grundstücke haben, um Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Und sie sa­gen, dass das ein Wertschöpfungsfaktor ist, der nicht zu unterschätzen ist. Ich habe mir das ein bisschen herausgeschrieben. Es gibt eine Studie von der Johannes Kepler Uni­versität in Linz, die die Airpower einmal bewertet hat, und zwar die Airpower 2011 – lei­der nicht die letzten –, und jetzt müsst ihr euch festhalten: Allein bei den Tages- und Übernachtungsgästen werden 6,4 Millionen € lukriert, bei den Veranstaltungsbesuchern 4,2 Millionen €, und die gesamte Wertschöpfung dieser Airpower, die über zwei, drei Tage geht, sind 15 Millionen €. Und das wird nicht auf die Republik aufgeteilt, sondern bleibt regional vor Ort verankert. Das heißt, die kleinen Gastronomen, die Campingplät­ze, die Parkplatzbetreiber, der kleine Wirt vorne, das Geschäft, die Bauern, alle profi­tieren davon. Das zeigt, das österreichische Bundesheer hat auch wirtschaftlich in den Regionen eine große Verantwortung. Und es ist extrem wichtig, dass dort vor Ort diese Kasernenstandorte erhalten bleiben.

In diesem Sinne möchte ich ein Dankeschön an Sie, lieber Herr Bundesminister, rich­ten. Bitte, machen Sie, solang Sie noch im Amt sind – vielleicht wird es ja wieder was –, so weiter! Sie haben gute Arbeit geleistet in der Zusammenarbeit mit unserem Innen­minister. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

10.06


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Als Nächster gelangt Herr Bundesrat Längle zu Wort. – Bitte.

 


10.06.56

Bundesrat Christoph Längle (FPÖ, Vorarlberg): Frau Präsidentin! Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister! Ich darf da gleich anknüpfen an die Aussagen von Herrn Poglitsch. Es geschehen tatsächlich noch Wunder: Es sitzt ein Ver­teidigungsminister da, der von den Sozialdemokraten gestellt wird, und es ist durchaus eine Verbesserung erkennbar, es wurde in den letzten rund eineinhalb Jahren doch vie-


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