BundesratStenographisches Protokoll868. Sitzung / Seite 93

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Gemeindeverbände diese Förderung in Anspruch nehmen können. Es bestehen hier also viele Möglichkeiten, die entsprechend wahrgenommen werden können.

Ebenfalls wichtig ist, und das möchte ich auch noch erwähnen: Sollte dieses Geld nicht von allen Gemeinden in Anspruch genommen werden, wird das Geld im Gemeindetopf bleiben und über die normale Verteilung des Finanzausgleiches wieder den Gemein­den zukommen. Das halte ich auch für sehr wichtig: Die Gemeinden sind aufgerufen, zu schauen, wie sie zu guten Projekten kommen können, um dieses Geld zu lukrie­ren – und wenn nicht, dann bleibt es im Gemeindebereich und dann werden sich ande­re Gemeinden freuen, dass sie noch mehr bekommen können.

Natürlich wird es wichtig sein – diesen Einwand verstehe ich auch –, auch darauf zu achten, dass diese Gelder tatsächlich zu 100 Prozent bei den Gemeinden ankommen. Es soll nicht passieren, dass durch diese Gelder vielleicht Landeszuschüsse verringert werden und sich die Länder unter Umständen einen Teil ihrer Förderungen sparen könn­ten. Ihr könnt euch sicher sein, wir als Gemeindebundvertreter werden sehr genau da­rauf schauen, dass das nicht passiert.

Als Bürgermeister einer kleinen Gemeinde darf ich aber vielleicht noch eine kleine Kri­tik anbringen, die auch mein Vorredner schon geübt hat, nämlich dass durch die ge­mischte Berechnung – 50 Prozent nach dem abgestuften Bevölkerungsschlüssel und 50 Prozent nach der Bevölkerungszahl – bei der Aufteilung der Gelder größere Gemein­den etwas mehr bekommen als kleinere. Aber – und das muss man auch dazusagen – nichtsdestotrotz ist auch das eine wesentliche Verbesserung zu bisherigen Aufteilungs­mechanismen im Finanzausgleich, denn da gibt es Bereiche, wo der Unterschied zwi­schen größeren und kleineren Gemeinden wesentlich größer ist. So gesehen kann man sagen, dass eigentlich auch diese Maßnahme ein richtiger Schritt in die richtige Rich­tung ist, die uns vielleicht generell zu neuen Verteilungsmechanismen bringt.

Abschließend bedanke ich mich bei dir, sehr geehrter Herr Finanzminister, sehr herz­lich, möchte aber in den Dank auch noch unseren Vizekanzler außer Dienst Reinhold Mitterlehner einschließen. Ihr beide gemeinsam habt dieses Kommunalinvestitionspa­ket auf den Weg gebracht, habt es durchgesetzt und damit zweifellos für die gesamte Gemeindeebene eine ganz wichtige und wesentliche Hilfe ermöglicht, um die Attrakti­vität des ländlichen Raumes zu erhalten und weiter auszubauen, und vielleicht auch mit­gewirkt, dass die Abwanderung aus den ländlichen Bereichen in die urbanen Bereiche ein­gedämmt werden kann und die Menschen auch in Zukunft gerne am schönen Land, wo wir so gerne zu Hause sind, leben werden.

Seitens meiner Fraktion werden wir dem vorliegenden Gesetzesbeschluss des Natio­nalrats jedenfalls sehr gerne zustimmen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Bun­desräten der SPÖ.)

14.19


Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundes­rätin Reiter. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


14.20.34

Bundesrätin Dr. Heidelinde Reiter (Grüne, Salzburg): Frau Präsidentin! Herr Minister! Es ist wunderbar, welch ein Segen sich da über die Gemeinden und über uns alle mit diesen 175 Millionen € ergießt! Es sind ja dann nur 172,8, denn 2,2 Millionen € Verwal­tungskosten sind ja abzuziehen. Da heißt es: Wir werden uns also noch wohler fühlen in unseren Gemeinden, die Abwanderung aus den kleinen Gemeinden wird gestoppt, und so weiter. Also es ist schon sehr faszinierend, was durch diese Zuwendungen, die jetzt kommen werden, alles ausgelöst wird, wobei ich schon sagen muss, dass auch wir es für dringend geboten halten, das Investitionsklima generell zu verbessern und die be­reitschaft zu erhöhen. Ich glaube, dass die Wirtschaft das dringend braucht.

 


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