schleunigen, da darf die Politik der Wirtschaft keinesfalls Steine in den Weg legen. Ebenso braucht es flexiblere Arbeitszeiten, eine Entrümpelung der Gesetzgebung und mehr Freiheit für unsere Betriebe. Nur dann stärken wir den Wirtschaftsstandort und können Arbeitslosigkeit langfristig abbauen. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)
17.46
Präsidentin Sonja Ledl-Rossmann: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Reiter. – Bitte, Frau Bundesrätin.
17.46
Bundesrätin Dr. Heidelinde Reiter (Grüne, Salzburg): Frau Präsidentin! Werte Kollegen und Kolleginnen! Es ist heute ein langer Berichtetag, und diese Berichte überschneiden sich ja auch in vielen Bereichen. So hat dieser Bericht Stabilität und Wachstum, Binnenmarkt und Digitalisierung, Wettbewerbsfähigkeit und Industrie, Energie und Außenwirtschaft zum Thema, also wieder eine breite Palette. Aus diesem Grund ist er auch in vielen Bereichen eher oberflächlich, was bei dieser Fülle an Themen auch nicht wirklich verwundert. Viele der Themen würden natürlich eine sehr eingehende Debatte verdienen, zum Beispiel CETA, TTIP, der Bereich Energie oder die Digitalisierungsoffensive.
Der Verfasser dieses Berichtes fehlt mittlerweile, und damit sozusagen der direkte Ansprechpartner, nämlich Vizekanzler Mitterlehner. Irgendwie fehlt momentan auch eine Regierung, von der man als Konsequenz dieser Berichte, etwa was eben wirklich unternommen wird, damit Österreich zum Beispiel stärker vom EFSE profitiert, einfordern könnte. Laut Medienberichten profitiert von diesem Juncker-Fonds vor allem Großbritannien, die haben inzwischen die meisten Projekte und die höchsten Summen abholen können. Wir haben nur drei Projekte gefunden, im Ausschuss ist uns aber mitgeteilt worden, dass es inzwischen mehr gibt.
Oder: genauer darzulegen, wie die Strategie für einen digitalen Binnenmarkt der österreichischen Wirtschaft dabei helfen kann, den Rückstand im EU-weiten Vergleich, was den Anteil der IKT-Branche am BIP betrifft, aufzuholen. Da liegen wir nämlich unter dem Mittel im Vergleich zu den anderen EU-Staaten.
Oder: wie KMUs und Start-ups tatsächlich verstärkt in den Fokus gerückt werden können. Die Europäische Kommission hat inzwischen ein Dienstleistungspaket verabschiedet, und da wäre es schon interessant, eine genauere Analyse zu haben, wie sich diese Regelungen auf die österreichische Gewerbeordnung auswirken werden und wann eben in diesem Bereich die Anpassung erfolgt.
Auf EU-Ebene wurde ein Multi-Stakeholder-Dialog im Bereich der Digitalisierung aufgebaut, und es soll eben Innovation Hubs in sämtlichen Regionen der EU geben. Ich frage mich, ob das Teil dieser Initiative ist, die das Ministerium zusammen mit der Wirtschaftskammer macht, solche Innovation Hubs – was immer man sich genau darunter vorzustellen hat – auch in Österreich zu etablieren, und wer diese Multi-Stakeholder tatsächlich sind, die diesen Dialog miteinander führen, also wer in welcher Weise eingebunden ist.
Eine wichtige Frage für die unmittelbare Zukunft ist aber schon die Qualifizierung von Arbeitskräften in diesem Bereich. Es ist so, dass den Unternehmen in vielen Bereichen die Arbeitskräfte fehlen, dass das auch ein Hemmschuh für die weitere Entwicklung ist und dass es vielleicht neben Start-up-Förderung und -Finanzierung sogar noch wichtiger ist, da entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen zu setzen.
Zum Energieunionspaket: Da wäre es schon interessant, welche Interessengruppen in welcher Form bei der Ausarbeitung der österreichischen Position zu den Legislativvorschlägen aus dem Energieunionspaket eingebunden sind.
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