man auch diese drei Punkte sehen – muss sich für die Zukunft fit machen. Wir stehen in einem internationalen Wettbewerb.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, es geht nicht darum, dass wir in Österreich einen Wettbewerb haben, geschweige denn einen europäischen; wir sind global in einem Wettbewerb. Der Handwerksbetrieb, der Gastronomiebetrieb, der Hotelbetrieb steht nicht im Wettbewerb mit seinen Nachbarn, sondern da gibt es – unter Anführungszeichen – sogenannte „Feinde“ in China, in Indien beziehungsweise in den USA, die zu bedeutend günstigeren Konditionen, Lohnnebenkosten und Arbeitskosten produzieren und auch Dienstleistungen erbringen. Dort gilt es anzusetzen, daher ist dieses Paket ein richtiger Schritt.
Eines möchte ich an dieser Stelle auch noch sagen, das liegt mir, Herr Kollege Pisec, natürlich auf der Zunge, wenn Sie sagen, die Wirtschaftskammer ist fernab jeder politischen, wirtschaftlichen Realität: Ich bin seit zehn Jahren bei der Wirtschaftskammer Österreich tätig, und ich habe in diesem Haus, sei es in Oberösterreich oder in Österreich, immer gesehen, dass sich die Wirtschaftskammer als Systempartner versteht, als ein Partner, der einen positiven Input bringt, um die Wirtschaft entsprechend zu entwickeln.
Jetzt kann ich natürlich sagen, bei jedem größeren Systempartner mag man etwas Negatives finden, keine Frage, das kann man sicherlich auch zur Debatte stellen, aber zu sagen, dass sie gar keine wirtschaftspolitische Realität hat, das ist an den Haaren herbeigezogen und das möchte ich zurückweisen. (Beifall bei der ÖVP.)
Dieses Paket, welches da geschaffen wurde, ist natürlich ein Mosaiksteinchen. Es ist noch nicht der große Wurf, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und ich darf mich auch bei unserem Wirtschaftsminister bedanken, der die Initiative zusammen mit dem Systempartner WKO gesetzt und auch die entsprechenden finanziellen Mittel bereitgestellt hat. Danke, und ich bitte um Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)
15.19
Präsident Edgar Mayer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Bock. – Bitte, Herr Kollege.
15.20
Bundesrat Ing. Hans-Peter Bock (SPÖ, Tirol): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn wir heute den Beschluss des Nationalrates bestätigen – was unsere sozialdemokratische Fraktion sehr gerne tun wird –, gehen wir wieder einen Schritt in die richtige Richtung zu weniger Arbeitslosigkeit in unserem Land.
Die Auswirkungen der Steuerreform, aber auch der Breitbandmilliarde haben bereits zu einem deutlichen Wirtschaftswachstum, das mit 2,5 Prozent deutlich über dem EU-Schnitt liegt, geführt. Wir haben Rekordbeschäftigungszahlen, um 65 000 mehr Arbeiter und Angestellte in unserem Land als im Vorjahr. Wir haben eine Senkung der Jugendarbeitslosigkeit um fast 15 Prozent, was natürlich besonders erfreulich ist. Leider gibt es aber bei den über 50-Jährigen eine Zunahme der Arbeitslosigkeit von 3,5 Prozent. Aber die bereits beschlossenen Investitionsprogramme für die Gemeinden und die beschlossenen Start-ups für die Jungunternehmer werden wesentlich zu einem zusätzlichen Wachstum im Lande beitragen.
Mit den auf der morgigen Tagesordnung befindlichen Förderprogrammen für Arbeitssuchende, die älter als 50 sind, und dem jetzt in Diskussion stehenden Beschäftigungsförderprogramm werden wir es schaffen, dass wir einen großen Teil der immer noch 380 000 Arbeitslosen in unserem Land wieder in Beschäftigung bringen. Das 2 Milliarden € schwere Förderprogramm von 2018 bis 2023 wird mehr als 100 000 – man nimmt
HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite