das werden Sie sicher dann auch noch erzählen, dennoch hat eine größere Einbeziehung und Einbindung der wichtigen Behindertenorganisation gefehlt, was zu massiver Verunsicherung in den ExpertInnenkreisen geführt hat. So haben zum Beispiel der Österreichische Behindertenrat, die Lebenshilfe, die Ombudsstelle für Menschen mit Behinderung, die Behindertenanwaltschaft, Bizeps und so weiter uns Abgeordnete – Sie werden das sicher ebenso erhalten haben – gewarnt, diesen Entschließungsantrag ohne weitere Beratung und Abklärung, was es eigentlich bedeutet, wenn er in Kraft tritt, zu unterschreiben oder zu unterstützen.
Die Behindertenorganisationen warnen vor weiteren Streichungen der erhöhten Familienbeihilfe. Die Message Control der Bundesregierung wird uns nachher wieder erzählen, es sei keine Verschlechterung, sondern – ganz im Gegenteil – eine Besserstellung. Das werden wir dann hören.
Was trotzdem aufseiten der ExpertInnen und Betroffenen übrig bleibt, sind massive Unsicherheit, massive Unsicherheit der Betroffenen – das ist klar –, sowie das Nichteinbeziehen von Behindertenorganisationen und das Vergraulen dieser Behindertenorganisationen und -expertInnen.
Wenn es auch heute einen Entschließungsantrag gibt, auf den ich mich nun beziehe und den wir natürlich unterstützen werden, in welchem das sogenannte Monitoring angesprochen ist, möchte ich doch pragmatisch an Sie appellieren, Frau Ministerin: Nehmen Sie das Wort Monitoring wirklich ernst! Es soll keine Evaluierung sein, wie wir sie kennen, es soll nicht ein Jahr lang gewartet werden, bis wir, die Behindertenorganisationen und das Parlament, Zahlen vorgelegt bekommen.
Nehmen Sie das Wort Monitoring wirklich ernst! Es bedeutet laufende Kontrolle der Umsetzung und Transparenz auch gegenüber dem Parlament. So steht es auch im Entschließungsantrag und das ist mir ganz wichtig, um die Zahlen vorliegen zu haben und entsprechend eingreifen zu können, wenn es Probleme gibt. Ich glaube, dies wäre auch für die Behindertenorganisationen und die Menschen, die es betrifft, sinnvoll, denn wie so oft geht es um Menschen, die oftmals keine Möglichkeit haben, sich zu wehren. Für sie werden wir uns auch weiterhin, auch hier im Bundesrat, einsetzen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
12.42
Vizepräsident Ewald Lindinger: Ich begrüße Herrn Bundesminister Ing. Norbert Hofer. – Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)
Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Marlies Steiner-Wieser. Ich erteile ihr dieses.
Bundesrätin Marlies Steiner-Wieser (FPÖ, Salzburg): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minister! Herr Minister! Werte KollegInnen! Hohes Haus! Mein Vorredner hat recht sprudelnd hier am Rednerpult geredet, ich habe schon Angst gehabt, dass er keine Luft mehr kriegt, dennoch weise ich die Worte Schande, schämen, moralischer Anstand für diese Bundesregierung auf das Schärfste zurück! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe des Bundesrates Stögmüller sowie bei Bundesräten der SPÖ.)
Die Familienbeihilfe in Österreich ist ein wichtiges Instrument zur Entlastung von Familien mit Kindern. Ich würde sogar sagen, es ist das zentrale Instrument in der Familienpolitik. Genau dieses gilt es für die Zukunft zu erhalten.
Österreich nimmt derzeit circa 10 Prozent seines Budgets für Familienleistungen in die Hand, ein Großteil davon ist für die Familienbeihilfe. Wenn diese an die Lebenshaltungskosten im EU-Ausland angepasst wird, dann sollte das doch wohl gerecht sein. Das ist völlig in Ordnung.
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