keitsentwicklung unserer Kinder und Jugendlichen leisten, einfach nicht verdient. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Abschließend frage ich Sie: Hat der Sohn einer alleinerziehenden Teilzeit arbeitenden Friseurin denn nicht dieselben Chancen auf die beste Bildung und Ausbildung verdient wie die Tochter des Herrn Generaldirektors?
Dazu braucht es aber natürlich verschiedene Maßnahmen, die im Pädagogikpaket in keinster Weise angegangen werden: den Ausbau einer kostenfreien und im besten Falle verschränkten Ganztagsschule; eine gemeinsame differenzierte Schule für alle 10- bis 14-Jährigen; ein ZweilehrerInnensystem oder Kleingruppen in der Volksschule; zusätzliche Ressourcen für Integration, Inklusion und vieles, vieles mehr.
Ich bitte Sie wirklich eindringlich: Fahren wir mit unserem Bildungssystem nicht in die pädagogische Vergangenheit zurück, tragen wir unser Bildungssystem (Bundesrat Steiner: Wir können kein totes Pferd reiten!) für die Schülerinnen und Schüler, für unsere Kinder und vor allen Dingen für eine moderne und eine solidarische Gesellschaft wieder zurück in die Zukunft! (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Stögmüller.)
18.10
Vizepräsident Ewald Lindinger: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Sandra Kern. Ich erteile dieses.
Bundesrätin Sandra Kern (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher zu Hause! Ich bin sehr dankbar für dieses Gesetz, und ich bin dankbar dafür, dass wir heute im Bundesrat darüber diskutieren können. Wir haben in Niederösterreich mit Personalvertretern von allen Schulstufen im Frühjahr eine Runde gemacht, in der wir Verbesserungen für unser Schulsystem diskutiert haben. Das haben wir dann auch medial präsentiert. Ganz viele Forderungen von damals finden wir in diesem pädagogischen Paket wieder, das freut uns sehr.
Ich möchte mich nicht nur für den Inhalt des pädagogischen Pakets bedanken, sondern auch für die Art und Weise, wie der Prozess, wie das Zustandekommen dieses Pakets abgelaufen ist. Es waren nicht nur wissenschaftliche Experten daran beteiligt, sondern es waren Pädagoginnen und Pädagogen von Schulen daran beteiligt; es waren Menschen daran beteiligt, die tagtäglich in der Schule stehen; es waren Personalvertreterinnen und Personalvertreter daran beteiligt. Man hat viele Meinungen zusammengefasst – und dafür spreche ich ein großes Dankeschön aus. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
Bildung ist ja auch das Fundament für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bildung ist entscheidend, wenn es darum geht, in Beschäftigung zu kommen. Bildung ist entscheidend, wenn es darum geht, in Beschäftigung zu bleiben. Sie kennen die Zahlen: Wir haben fast 20 000 Arbeitslose ohne abgeschlossene Ausbildung in Österreich; wir haben fast 130 000 Arbeitslose mit nur einem Pflichtschulabschluss. Und es ist unsere Verantwortung, unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dann bei der Qualifizierung zu begleiten und zu unterstützen.
Eine Tatsache ist, kein Kind gleicht dem anderen. Genauso vielfältig, wie unsere Kinder sind, muss auch die Vielfalt in unserem Schulsystem sein. Ja, Doris, ich bin voll bei dir, jedes Kind soll dieselbe Chance haben, aber ich bin nicht bei dir, wenn du sagst, dass jedes Kind die Fähigkeit hat, im Gymnasium zu sitzen und ein Studium abzuschließen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. – Bundesrätin Hahn: ... Chance haben!) – Die
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