Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 17

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ren, können die jungen Lehrer ein Jahr im Ausland sein. Im Ausland zu unterrichten und danach die Sprachkenntnisse mit nach Hause zu bringen, ist die beste Schulung. Und diese Schiene haben wir bereits eröffnet.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Mag. Schweitzer, bitte.

Abgeordneter Mag. Karl Schweitzer (Freiheitliche): Frau Bundesminister! Im Zuge des beispiellosen Eingriffes von 14 EU-Ländern in die Souveränität eines Landes soll es auch zu Problemen mit der Abhaltung von Sprachwochen gekommen sein; nicht immer allerdings – wie verbrieft ist – auf Grund von Maßnahmen, die von den Gastländern gesetzt wurden, sondern auch auf Grund von Aktivitäten, die von der Schule ausgegangen sind, wie in der Hauptschule Neufeld.

Wie viele Sprachwochen gibt es in diesem Jahr insgesamt, und wie viele wurden tatsächlich vom Gastgeberland abgesagt?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Frau Ministerin.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Da wir keine zentrale Erfassung der Sprachwochen haben, sondern eine Dezentralisierung in dem Sinn, dass die Landesschulräte oder eigentlich die Schulen das selbst veranstalten, stelle ich dazu Folgendes fest: Es gibt enorm viele Sprachaufenthalte im Ausland. Es ist mir nicht bekannt, dass Sprachaufenthalte, die vereinbart waren, abgesagt wurden, nämlich aus den Gründen, die immer wieder in den Vordergrund geschoben worden sind.

Wir alle kennen den Fall eines Reiseunternehmens, das in Konkurs gegangen ist und dann diese Gründe vorgeschoben hat, nämlich dass die Sprachwochen wegen Absagen aus dem Gastgeberland nicht zustande kämen. Aber tatsächlich war es nicht so.

Es hat eine einzige Schule in Brüssel gegeben, die einen Austausch für heuer abgesagt hat, und zwar mit der Begründung, dass dort sehr viele Schülereltern sind, die in der Anfangsphase dieser Maßnahmen diesen Besuch nicht wollten.

Wir haben uns bei jedem einzelnen Fall, der uns von den Landesschulräten gemeldet wurde, sehr ernsthaft bemüht, haben Informationen an die Schulen geschickt – wir haben auch mit dieser Schule in Brüssel Kontakt aufgenommen. Weitere Absagen sind mir nicht bekannt. Die Landesschulräte haben sich um jeden einzelnen Fall bemüht, man hat aufgeklärt, und ich glaube, dass alle Sprachwochen zustande kommen.

Es ist mir auch kein einziger Fall gemeldet worden, wo wirklich eine vertraglich abgesicherte Partnerschaft gekündigt wurde. Es sind dies oft vorgeschobene Gründe oder vordergründige Argumentationen, die dann, wenn man sie hinterfragt, eigentlich nicht halten.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke.

Herr Abgeordneter Dr. Niederwieser stellt die 5. Frage. – Bitte.

Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Frau Bundesministerin! Meine Frage an Sie lautet:

27/M

Wie können Sie als für Wissenschaft und Forschung zuständige Bundesministerin den Kahlschlag im Wissenschaftsbudget akzeptieren, während andererseits auf Milliardeneinnahmen verzichtet wird – zum Beispiel bei der LKW-Maut auf Autobahnen, bei der Aktienspekulationssteuer, bei neuen Geschenken für Unternehmer, Großbauern oder Zinshausbesitzer?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Frau Ministerin. (Zwischenrufe.) – Der Herr Abgeordnete hat die schriftliche Frage vorgelesen, was notwendig war. – Bitte.


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