Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 109

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Abgeordneter Mag. Werner Kogler (fortsetzend): ... ich muss es leider sagen, Verrat am Steuerzahler begangen wird. Diese Vorgangsweise und eigentlich Sie selbst sind damit untragbar geworden! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

15.55

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir fahren in der Debatte fort. Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Amon. Redezeit: 8 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


15.55

Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­deskanzler! Meine Herren Bundesminister! Meine Damen und Herren! Wir haben es eben gehört: Es besteht ein schwerer Verdacht, nämlich der schwere Verdacht, dass die Grünen, insbesondere Herr Kollege Kogler, den Rechnungen des Herrn Bun­desministers für Finanzen nicht folgen können. – Das ist der ganze Verdacht, der be­steht. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

Sie werfen dem Bundesminister für Finanzen vor – und das ist überhaupt das Drama­tischste –, dass er, bevor es zur Typenentscheidung gekommen ist, Gespräche mit den Anbie­tern geführt hat. – Das ist auch wirklich unglaublich verwerflich! Ich weiß nicht, Kollege Kogler, ob Sie ein Auto besitzen – als Grüner sollten Sie eigentlich nicht –, aber wenn Sie ein Auto kaufen, weiß ich nicht, wie Sie das halten? Gehen Sie auch, nachdem Sie das Auto gekauft haben, zu anderen Händlern und verhandeln mit diesen im Nachhi­nein? Ich glaube, das kann es nicht sein.

Herr Kollege Kogler! Herr Kollege Pilz! Sie agieren hier in einer Art und Weise, in der, wie ich glaube, wir nicht miteinander reden sollten. Das setzt sich seit den Ausschuss­beratungen in einer Linie fort. Kollege Kogler hat via Austria Presseagentur angekün­digt, er werde die drei Bundesminister ins Kreuzverhör nehmen; eine Diktion aus dem Gerichtswesen, wie mir scheint.

Zum einen ist es relativ problematisch, allein jemanden ins Kreuzverhör zu nehmen, das ist physisch nur sehr schwer möglich, zum anderen aber geht es hier um etwas ganz anderes. Da wird von „Kreuzverhör“ gesprochen, da wird von „Schiebung“ ge­sprochen – das ist eine Sprache, mit der Sie versuchen, von vornherein zu kriminalisie­ren. Alles, was Sie – oder andere, ich weiß es nicht – an Vorwürfen der Staatsanwalt­schaft übermittelt haben, wurde innerhalb von wenigen Tagen als völlig haltlose Unter­stellung niedergelegt. Es ist überhaupt nichts dran an Ihren Vorwürfen. Sie als Opposi­tioneller sollten sich endlich einmal inhaltlich mit der Frage auseinander setzen und nicht ständig versuchen, zu kriminalisieren und Malversationen und Ähnliches zu un­terstel­len! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie werfen Herrn Bundesminister Grasser vor, dass er zu Beginn der Eurofighter-Debatte, zu Beginn der Debatte um die Abfangjäger-Nachbeschaffung der Meinung war, dass man vielleicht davon Abstand nehmen könnte. Das mag aus der Sorge um das Budget entstanden sein, aus anderen politischen Gründen, es mag viele Gründe geben, weshalb er dieser Meinung war – seine Meinung zu ändern ist aber sicherlich nicht kriminell, und es ist keine Schiebung. Nehmen Sie das endgültig zur Kenntnis! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zum Grundsätzlichen: Seit dem Jahre 1959 haben alle Bundesregierungen, ganz gleich, wie sie zusammengesetzt waren, ob ÖVP-Alleinregierungen, ob SPÖ-Allein­regierungen, ob die frühere kleine Koalition aus SPÖ und FPÖ, ob die große Ko­alition oder jetzt die Koalition aus ÖVP und FPÖ, alle Regierungen haben sich immer zu einer Luftraumüberwachung auch mit Luftraumüberwachungsflugzeugen bekannt. Also of­fensichtlich gibt es hier so etwas wie eine staatspolitische Erkenntnis insbe­sondere in der Rechtslage der Neutralität, wonach bis hin zum ehemaligen Präsidenten des Ver-


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