Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 33

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„Welche Maßnahmen setzen Sie, um die österreichische zeitgenössische Kunst inter­national bestmöglich zu positionieren?“

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Teilnahme an den internationalen Buchmes­sen – Frankfurt, Leipzig –, Teilnahme an den großen Biennalen – Venedig, Sao Paulo, jetzt auch Shanghai beispielsweise.

Ein besonderer Schwerpunkt, den Kulturstaatssekretär Franz Morak sehr stark ins Zentrum gerückt hat, ist die Architektur. Wir haben eine ganze Reihe von Architektur-Präsentationen, die international Furore machen. Wir haben die große Ausstellung „Design Now Austria“ in Japan, in Hongkong, in Australien. Wir haben im Kulturforum New York eine große Architekturausstellung gehabt. In Paris wurde die Vorarlberger Bauschule präsentiert.

Wir haben im Bereich der bildenden Kunst einige wichtige Akzente gesetzt – und vor allem auch in der Verlagsförderung einige Impulse. Dort ist es besonders wichtig, denn dort schaut es für einen kleinen Markt wie Österreich nicht gerade beruhigend aus.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Bitte.

 


Abgeordnete Dr. Andrea Wolfmayr (ÖVP): Meine Zusatzfrage: In welcher Form wird das Werk Bruno Gironcolis, das ja als Österreich-Beitrag bei der Biennale große Aner­kennung gefunden hat, künftig museal zugänglich gemacht werden?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Ich persönlich habe es immer als Schande empfunden, dass diese zum Teil natürlich spektakulären, großen Plastiken und Werke von Gironcoli in irgendwelchen Kammerln oder Abstellräumen untergebracht worden sind, und es ist der Initiative der Frau Landeshauptmann Klasnic und der Familie Her­berstein zu danken, dass ab dem nächsten Jahr eine große Präsentation, eine dauer­hafte Präsentation der Werke von Gironcoli auf Schloss Herberstein möglich sein wird. Das kostet eine Menge, aber ich glaube, das ist es wert, und dieser große Künstler verdient es auch wirklich. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Mainoni, bitte.

 


Abgeordneter Mag. Eduard Mainoni (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Bundeskanz­ler! Die EU-Erweiterung Richtung Osten ist zweifellos auch für die kultur- und kunst­politische Entwicklung bedeutsam.

Meine Frage lautet: Welche Initiativen im Kunstbereich haben Sie gesetzt, um der be­vorstehenden Erweiterung auch in diesem Zusammenhang Rechnung zu tragen?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Franz Morak hat seit dem Jahr 2000 regel­mäßig jedes Jahr Kulturministertreffen und Kulturpolitikertreffen mit den mittel-, ost- und südosteuropäischen Verantwortlichen in Österreich abgehalten, und zwar nicht nur in Wien, sondern auch in Innsbruck, Salzburg und Graz. Ich verweise auch darauf, dass er gerade im Filmbereich, in der „Diagonale“, mit der Ernennung eines Verant­wortlichen einen ganz bewussten Akzent für Südosteuropa gesetzt hat.

Wir bemühen uns für das nächste Jahr, rund um den 1. Mai 2004 einen besonderen künstlerischen Schwerpunkt zu setzen, wo wir, die Länder, uns einfach gegenseitig präsentieren. Ich glaube, die Erweiterung wird dann ein Erfolg werden, wenn wir uns auch neugierig aufeinander machen und nicht nur glauben, das sei ein Projekt der


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