Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 140

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Abgeordneter Rudolf Parnigoni (fortsetzend): Ich bringe somit, weil ich sehe, dass der Bundesminister nicht in der Lage ist, seine Aufgaben im Sinne der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen, folgenden Antrag ein (Abg. Großruck: Viele An­träge, viel Ehr’!):

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Parnigoni gem. § 55 Abs. 1 betreffend Versagung des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Inneres

Dem Bundesminister für Inneres wird gem. Art. 74 Abs. 1 B-VG durch ausdrückliche Entschließung des Nationalrates das Vertrauen versagt.

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Und das deshalb, weil er ganz einfach die Reformen, die er angekündigt hat, siehe „Team 04“, durchziehen will und sich dabei nicht an das hält, was andere tun, nämlich bevor man an die Öffentlichkeit geht, diese Konzepte mit den Beamten, mit der Perso­nalvertretung entsprechend zu diskutieren. Er nimmt somit in keiner Weise auf das Personal, auf die vielen Tausenden Beamten Rücksicht.

Ich kann Ihnen eines sagen: Ich war in vielen Gendarmeriekommanden, ich war in vie­len Wachzimmern. (Abg. Großruck: Was haben Sie angestellt?) Wenn ich das höre, was die Kollegen dort sagen, dann kann ich Ihnen versichern, dass es, wenn Sie das nicht ernst nehmen, weiterhin zu einem dramatischen Ansteigen der Zahl der Delikte kommen und weiterhin schlecht um die Sicherheit der Bürger in diesem Land bestellt sein wird. (Beifall bei der SPÖ. – Ruf bei den Freiheitlichen: Sind Sie Freigänger?)

16.07

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Der von Herrn Abgeordnetem Parnigoni gemäß § 55 Abs. 1 GOG eingebrachte Entschließungsantrag betreffend Versagung des Vertrau­ens gegenüber dem Bundesminister für Inneres ist hinreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Lopatka. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.08

Abgeordneter Dr. Reinhold Lopatka (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe schon einige Reden von Klubobmann Cap gehört. Ich komme immer mehr zur Auffassung, dass er eine eigenartige Auffassung von freier Rede hat. Freie Rede heißt bei ihm eigentlich: frei von Fakten und auch frei von jeder Ernsthaftigkeit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Das ist selbst für eine schwache Opposition etwas zu wenig. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Kollege Parnigoni! Es war für Sie jetzt nicht einfach zu begründen, warum Sie einen Misstrauensantrag stellen. Eigentlich war die Begründung ziemlich jämmerlich. Ich gebe Ihnen die Antwort darauf, warum diese Begründung jämmerlich war: Sie werden, wie andere Kollegen auch, am Montag die österreichischen Tageszeitungen gelesen haben. (Abg. Mag. Wurm: Die Kriminalität steigt!) Da werden Sie gemerkt haben, dass dem Minister mit diesem „Team 04“ ein großer Wurf gelungen ist.

„... Ernst Strasser ist der beste Innenminister, den diese Republik in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat.“ (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.)

 


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