Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 224

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Herrn Abgeordnetem Dolinschek verlesene Abänderungsantrag der Abgeordneten Mag. Tancsits, Dolinschek, Heidrun Silhavy, Kolleginnen und Kollegen ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhand­lung.

Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Fasslabend. – Bitte.

 


20.37

Abgeordneter Dr. Werner Fasslabend (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Österreich hat die günstigste Situation europaweit, was die Jugendbeschäftigung betrifft. Trotzdem ist es für uns ein Anliegen, alle Maß­nahmen zu setzen, um auch diese Situation noch weiter zu verbessern, weil unsere Zielsetzung so aussieht, dass es möglichst keinen Jugendlichen geben darf, der auf der Straße steht. Daher gibt es jetzt zusätzlich 27 Millionen € – eine Größenordnung von über 370 Millionen Schilling –, die in den Bereich Jugendbeschäftigung investiert werden.

Und doch glaube ich, dass Geld allein nicht genügt, um auf Dauer Jugendbeschäfti­gung zu sichern. Ich habe daher auch persönlich noch einen Vorschlag ausgearbeitet, der sich mit der Lehre beschäftigt und in die Richtung geht, dass wir in Zukunft eine be­sonders qualifizierte Lehre zusätzlich einführen, weil ich davon überzeugt bin, dass es gerade in Hinsicht auf den ostmitteleuropäischen Arbeitsmarkt wichtig ist, der Jugend zusätzliche Qualifikationen zu vermitteln, um weiter kompetitiv zu sein und damit auch Arbeitsplätze zu sichern.

Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass wir gerade dieser dualen Ausbildung ein be­sonderes Augenmerk schenken. Ich sage das deshalb, weil ich es für keinen Zufall halte, dass es in Wien zwischen 19 und 20 Prozent Bevölkerungsanteil gibt, aber einen Anteil von 24 Prozent oder 25 Prozent an der Jugendarbeitslosigkeit und nur von 13 Prozent an den Lehrstellen.

Wenn wir das ganz vorurteilsfrei untersuchen, dann werden wir draufkommen, dass da ein Zusammenhang besteht, und wir sollten uns dem stellen, auch dann, wenn es poli­tisch nicht opportun ist. Ich richte diese Frage und diese Bitte an die sozialdemokra­tischen Kolleginnen und Kollegen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dr. Partik-Pablé.)

20.39

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Riepl. – Bitte.

 


20.39

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Abge­ordneter Fasslabend, ich bin bei Ihnen, wenn es darum geht, Qualität in der Berufsaus­bildung zu diskutieren, und ich bin bei Ihnen, wenn es darum geht, Berufsinhalte zu diskutieren. Ich bin aber nicht bei Ihnen, wenn Sie meinen – und Sie haben das ange­deutet –, Wien sei da schlecht gegenüber anderen Bundesländern. Ich bitte Sie, seriös zu argumentieren und auch zu berücksichtigen, dass wir in Wien eine große Anzahl von Jugendlichen haben, die Nichtwiener sind und in Wien einen Lehrplatz haben, einen Lehrplatz bekommen. Daher sind die Zahlen nicht so zu vergleichen, wie Sie es tun.

Sehr verehrte Damen und Herren! Mir und meiner Fraktion, der sozialdemokratischen Fraktion, liegt die Gleichbehandlung der Lehrlinge mit jenen Jugendlichen, die sich in Ausbildungsmaßnahmen des Jugendausbildungs-Sicherungsgesetzes befinden, am Herzen. Es ist schon angeführt worden: Die Lehrlingsfreifahrt für diese Gruppe der Jugendlichen ist im Familienlastenausgleichsgesetz befristet, und nunmehr wird diese


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