Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 46. Sitzung / Seite 187

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

lität und Zuverlässigkeit der Abschlussprüfungen und die Verhinderung von Kapital­marktdelikten durch strenge rechtliche Bestimmungen zum Inhalt haben.

Klar ist auch – wie die geführte Diskussion sehr deutlich gemacht hat –, dass unter die­sem Blickwinkel die externe Rotation keine optimale Lösung darstellt. – Im Gegenteil: In Italien hat sich gezeigt, dass diese genau dafür nicht reicht. Auch haben wir fest­ge­stellt, dass die massiven Erhöhungen der Haftungsgrenzen für die Wirtschaftsprüfer nicht versicherbar sind, damit ihren Regelungszweck verfehlen und vor allem für kleine Wirtschaftsprüfer verheerende Folgen hätten.

Wir haben uns daher vorgenommen, dieses große Paket zu schnüren, das nun im Ent­schließungsantrag beinhaltet ist. Ich möchte dazu allerdings – und ich wäre dankbar, wenn mir der Herr Justizminister jetzt sein Ohr leihen könnte! – eine Anmerkung ma­chen, und zwar, dass bei jeder der Maßnahmen, die jetzt gesetzt werden, auch zwei Voraussetzungen berücksichtigt werden müssen: Sie müssen praxisgerecht für die Wirtschaft und die Unternehmen umsetzbar sein, und sie müssen mit einem ver­tretbaren Kosten-Nutzen-Verhältnis ausgestattet sein. (Beifall bei der ÖVP und bei Ab­geordneten der Freiheitlichen.)

Darauf werden wir – und dafür werden Sie Verständnis haben – im gemeinsamen Ge­setzgebungsprozess besonders achten.

Lassen Sie mich auch mit einem Zitat schließen, das Sie ermutigen soll und diesmal von Schiller ist! (Abg. Dr. Glawischnig: Langsam und laut!)

„So möge nun gelingen, worum wir lang genug gerungen!“ (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

20.06

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Kogler. – Bitte.

 


20.06

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Meine Herren auf der Regierungsbank! Noch einmal Bezug nehmend auf das, was Kollege Ikrath gesagt hat ... (Abg. Dr. Stummvoll: Das war gut!) Das war sehr solide, der Mann kennt sich im Bankgeschäft aus. Da erhebt sich immer die Frage, wieso und zu welchem Zweck jemand von der ÖVP eigentlich im Parlament sitzt. Aber er macht es ja gut für seine Klientel! (Abg. Prinz: Keine unqualifizierten Bemerkungen, Herr Kollege!) Das ist halt so!

Ich will nur darauf hinweisen, dass wir uns da mittlerweile auch ganz gut auskennen, und daher möchte ich Ihnen in einem Punkt tatsächlich widersprechen. – Ich betone, dass wir diesen Regelungen zustimmen, weil wir uns in den Verhandlungen ange­nähert haben. Was die externe Rotation betrifft, sage ich Ihnen aber, dass es so ein­fach nun auch nicht ist und aufgeschoben nicht aufgehoben ist. Das soll für das Proto­koll vermerkt sein.

Wir hätten ja ansonsten den Rechtszustand für die externe Rotation schon herbei­geführt. (Zwischenruf des Abg. Dr. Stummvoll.) – In Wirklichkeit hatten wir ihn ja, wir wollten nur nicht zu laut darüber reden! Auch darüber haben wir uns verständigt. Siehst du, so weit geht das! Italien ist jetzt vielleicht kein gelungenes Beispiel.

Aber ich sage Ihnen: Wir brauchen gar nicht bis Italien zu fahren. Bleiben wir in der Steiermark stehen! (Abg. Jakob Auer: Was haben Sie gegen die Steiermark?) – Ich habe gar nichts gegen die Steiermark, aber dort ist ein politisch-wirtschaftliches Sys­tem am Werk, bei welchem eigentlich ein Prüferwechsel in bestimmter Art und Weise auch nicht schlecht getan hätte. Wir sollten uns nämlich vergegenwärtigen, dass bei


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite