Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 108

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Murauer: Außer „Euroteam“!) Die Frau Klasnic hat noch im März 2001 der Bevöl­kerung eine mindestens 10-prozentige Strompreissenkung versprochen. Aber wie schaut die Wahrheit aus? (Abg. Amon: Wie schaut das in Wien aus? Wie ist das in Wien?) Sie haben die Energiekosten empfindlich hinaufgeschnalzt, es gibt gigan­tische zusätzliche finanzielle Schäden und einen Imageschaden für das Land Steier­mark. Die Manager, die dafür zuständig sind, haben sich mit Millionen aus dem Staub gemacht, und die verantwortlichen Politiker sind für nichts verantwortlich.

Meine Damen und Herren! Die Bevölkerung, die Pensionistinnen und Pensionisten, die sozial Schwachen, sie alle haben hier die Zeche zu bezahlen. Das haben Sie zu verantworten, und darum ist das der größte Skandal in der Geschichte des Landes Steiermark. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich bedanke mich herzlich beim Rechnungshof für die großartige Arbeit. Das ist ein historisches Dokument, eine Dokumentation des Versagens von politischer Verant­wortung.

Nur ganz am Rande: Klasnic-Mann Ramsauer hat sich dazu verstiegen zu sagen – er ist Aufsichtsratsvorsitzender –, er habe kurz diesen Bericht quer gelesen. Das ist unglaublich! Ich hoffe, der Herr Lopatka wird sich dafür entschuldigen.

Meine Damen und Herren! Es ist einfach unglaublich, was in der Steiermark in die­sem Zusammenhang vorgefallen ist! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Amon: Ihre Rede, ja!)

14.47

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Lopatka. – Bitte.

 


14.47

Abgeordneter Dr. Reinhold Lopatka (ÖVP): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vermutungen, Behauptungen, Anschuldigungen – die typische „Kräu­ter-Mischung“. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Wir kennen diese „Kräuter-Mischung“, denn es ist ja nicht das erste Mal, dass wir diese Mischung hier präsentiert bekommen. Das, was uns Abgeordneter Kräuter hier aufgetischt hat, ist eine Mixtur, die natürlich eines wieder völlig ausblendet, nämlich die Rolle der SPÖ. Das Ausblenden kommt bei der SPÖ jetzt ohnehin immer mehr in Mode. Wenn es um die eigene Geschichte geht, um die eigene Vergangenheit in der Partei, dann blendet man aus. Wenn es darum geht, wer die Rechtsgrundlagen für die Verträge geschaffen hat, die jetzt zu diesen Abfertigungen führen, dann tut Herr Kräuter so, als ob er niemanden kennen würde.

Wir hatten 1998, als die EStAG geschaffen worden ist, in der Steiermark eine Patt­situation: 21 Landtagsabgeordnete der ÖVP, 21 der SPÖ. Auch in der Regierung hatten wir eine Pattsituation: vier Regierungsmitglieder der ÖVP, vier der SPÖ. Damals sind diese Verträge abgeschlossen worden – und wer war zuständig für diese Ver­träge? – Finanzlandesrat Ressel von der SPÖ! (Lebhafte Oh-Rufe bei der ÖVP.) Wissen Sie, wer sein Nachfolger in der SPÖ Graz-Umgebung ist? – Abgeordneter Kräuter! (Lebhafte Ah-Rufe bei der ÖVP.) Also den Herrn kennt er.

Seit 1998 müsste Kräuter eigentlich auch einen zweiten Herrn kennen, der das Ge­genteil von dem sagt, was Kräuter sagt: „Es gibt gar keinen EStAG-Skandal.“ (Der Red­ner hält ein Schriftstück in die Höhe.) – Wissen Sie, wer das sagt? Der SPÖ-Partei­finanzreferent Heinz Hofer! (Lebhafte Oh-Rufe bei der ÖVP.) Er hat das nicht vor Jahren gesagt. Wissen Sie, wann er das gesagt hat? – Am 5. Februar dieses Jahres. Also lange ist es noch nicht her.

 


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