Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 98

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offizielle Einrichtungen in Österreich angekündigt hat, die Kommission diese Maßnah­men und diese Entscheidung am 1. Februar gebilligt hat – auch mit Stimme des öster­reichischen Kommissars – und dann das Europaparlament mit allen Stimmen der sozi­aldemokratischen und grünen Abgeordneten diese Erklärungen und auch die Entschei­dung der Kommission befürwortet haben und Herr Swoboda dann in seiner Rede gesagt hat: Es ist ein schwarzer Tag für Österreich und für Europa!, und: Unterstützen Sie das österreichische Volk gegen diese Regierung!, dann, meine Damen und Herren, ist das nicht Politik für Österreich, sondern Politik möglicherweise für eine Partei – aber nicht für ein Land, nicht für die Republik Österreich und ihre Bevölkerung! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)

Meine Damen und Herren! Wir stehen vorbehaltlos dazu: Egal, wer von außen kritisiert wird, egal, wer von außen diskreditiert wird – wir als österreichische Vertreter stehen im Ausland für alle Abgeordneten, für alle Politiker, für alle Angehörigen der österrei­chischen Bevölkerung! Das würden wir auch von Ihnen erwarten. Leider, meine Damen und Herren, haben Sie heute die Gelegenheit nicht wahrgenommen, mit uns diesen Entschließungsantrag mitzutragen, in dem die Sanktionen wenigstens vier Jahre danach verurteilt werden und in dem es weiters darum geht, dass dafür gesorgt wird, dass so etwas nie wieder vorkommt.

Aber, meine Damen und Herren: Aufklärung muss sein! Wir werden sehen, ob es den Untersuchungsausschuss geben wird, aber ich habe wenig Hoffnung, dass Sie zur Ein­sicht kommen, denn: Wenn das, was Herr Broukal hier gesagt hat, von Ihnen auch noch akklamiert und wenn dazu applaudiert wird, dann ist das anscheinend leider auch die Linie Ihrer Partei. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.00

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Broukal zu Wort gemeldet. (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Beginnen Sie mit der Wiedergabe der zu berichtigenden Behauptung und stellen Sie dem den richtigen Sachverhalt gegenüber! – Bitte, Herr Abgeordneter. (Ruf bei der ÖVP – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Broukal –: Treten Sie zurück! – Abg. Steibl – gleichfalls in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Broukal –: Treten Sie zurück!)

 


16.00

Abgeordneter Josef Broukal (SPÖ): Herr Abgeordneter Scheibner hat behauptet, ich habe gesagt: Wenn einem eine Regierung nicht passt, dann bezichtigt man sie faschis­tischer und antidemokratischer Gesinnung. – Das ist unwahr! (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Jetzt redet er sich wieder her­aus!)

Ich habe nicht über die österreichische Bundesregierung gesprochen (Abg. Steibl: Sie haben gesagt „sie“!), ich habe über Herrn Haider gesprochen (Ruf bei der ÖVP: Nein!), der zu keinem Zeitpunkt Mitglied der österreichischen Bundesregierung war! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Molte­rer: Das ist ja noch schlimmer! Das darf ja nicht wahr sein! – Ruf bei der ÖVP: Das ist unerhört!)

16.01

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Molterer zu Wort gemeldet. (Weitere „Unerhört!“-Rufe bei der ÖVP. – Zwischen­rufe bei den Freiheitlichen.)

 


16.01

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich gehörte diesem Hohen Haus seit Beginn des Jahres 1990 für vier Jahre an,


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