Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 37

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Nicht so aggressiv, Herr Kollege Broukal! Wir sind der Meinung, dass wir dort ein Angebot machen sollten, wo es auch tatsächlich benötigt wird, und nicht jene zwangs­beglücken sollten, die das gar nicht haben wollen. (Abg. Broukal: Aber das sagt Ihre Ministerin!)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Broukal, Sie machen Zwischenrufe von einem Platz aus, der nicht der Ihrige ist. – Bitte.

 


Abgeordneter Werner Amon, MBA (fortsetzend): Ein ganz wichtiger Punkt, meine Damen und Herren (Zwischenrufe bei der SPÖ) – das ist längst in Vorbereitung und wird mit den zuständigen Stellen diskutiert –, ist die Weiterentwicklung der Lehrerin­nen- und Lehrerausbildung. Es ist ein ganz wesentlicher Punkt, dass wir die Lehrer­ausbildung weiterentwickeln, von den Pädagogischen Akademien hin zu Hochschulen für pädagogische Berufe, denn uns geht es nicht um simple Organisationsstrukturen, die letztlich nicht den Ausschlag für die Qualität eines Bildungssystems geben, sondern wir investieren in die Qualität der Schule, also in die Lehrerinnen und Lehrer. (Abg. Öllinger: Allerfeinste Sahne!) Das ist, so glaube ich, der richtige Ansatz. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Sie nehmen, meine Damen und Herren, die PISA-Studie und leiten aus der PISA-Studie alles ab, was Ihnen in den Kram passt. Das kann es nicht sein! Sie übersehen dabei völlig, dass etwa andere, wesentliche Daten existieren, die dem österreichischen Bildungssystem ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Schauen Sie sich etwa an, wie viele Österreicherinnen und Österreicher nach der Pflichtschule eine weiterführende Ausbil­dung absolviert haben: Das sind bei uns im Lande 84,6 Prozent, im europäischen Schnitt sind es nur 72,5 Prozent. Das ist ein gutes Zeugnis für die österreichische Schule! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Schauen Sie sich an, wie viele Menschen in Österreich an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen: In Österreich sind es 12,5 Prozent, im europäischen Schnitt sind es nur 9,7 Prozent. Das ist ein gutes Zeichen für die österreichischen Bildungsinstitutionen, meine Damen und Herren!

Zuletzt sei gesagt, dass es mich sehr wundert, dass gerade Sie von der sozialdemo­kratischen Seite die Tatsache völlig wegwischen, dass wir eine vier mal niedrigere Jugendarbeitslosigkeit haben, als das etwa in Finnland der Fall ist – jenes Land, das Sie immer hervorstreichen. Auf Grund des dualen Berufsausbildungssystems, auf Grund unserer exzellenten berufsbildenden mittleren und höheren Schulen können wir nämlich den jungen Menschen Gott sei Dank auch eine gute Zukunft in unserem Land im Sinne der Berufs- und Beschäftigungsfähigkeit gewährleisten.

Auch das ist ein gutes Zeugnis für die österreichische Bildungspolitik und für unsere Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

9.31

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter DDr. Nieder­wieser. Auch seine Redezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte, Herr Kollege. (Abg. Dr. Gusen­bauer – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Dr. Niederwieser –: Erwin, erklär es Ihnen! – Abg. Dr. Cap: Mach es klar! – Abg. Öllinger: Das geht nicht mehr!)

 


9.31

Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministe­rin! Hohes Haus! Über die derzeitige Diskussion, die sicherlich von vielen Interessier­ten verfolgt wird, freuen sich am meisten jene, die keine Reformen im Schulbereich


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