Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 227

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Abgeordnete uns internationale Beispiele präsentieren lassen und sehr intensiv mit dieser Materie auseinander setzen können. Selbstverständlich haben wir in Folge auch die Enquete-Kommission hier im Plenum sehr unterstützt, weil für uns der Dialog nicht erst beginnt, wir sind vielmehr bereits mittendrin. Und wenn Sie sich die internationalen Ausstellungen anschauen, die Staatssekretär Morak organisiert, dann ist das nur ein weiterer Beweis für eine sehr, sehr engagierte Politik auf diesem weiten Feld.

Daher sagen wir selbstverständlich ja zu diesem Entschließungsantrag, der diesen Baukultur-Dialog fördert, unterstützt, begleitet, der konkrete Maßnahmen zur Förde­rung der Baukultur für Bund, Länder und Gemeinden vorschlägt, wo es um rechtliche Rahmenbedingungen geht, fiskalische Rahmenbedingungen et cetera. Dazu sagen wir hundertprozentig ja!

Wir sagen allerdings nein zu einem Vorgehen, wie ich es gerade auf Seiten der SPÖ wahrgenommen habe, bei dem es darum geht, sofort diversen Aktivitäten in einen spanischen Stiefel der Bürokratie hineinzupressen. (Abg. Mag. Muttonen: Was ist ein „spanischer Stiefel der Bürokratie“?) Das ist nicht unser Weg. Die Politik kann nicht die Kreativen – und dazu zählt die Architektur – vereinnahmen! Das würde der Szene nicht gerecht werden. (Zwischenrufe der Abgeordneten Dr. Puswald und Mag. Muttonen.)

Wir sind bereit, diesen Dialog hier, auch mit Ihnen, zu führen – für unser Land und für die gesamte Branche. (Beifall bei der ÖVP.)

22.31


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet hat sich nunmehr Herr Staatssekretär Morak. – Bitte.

 


22.31.24

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Franz Morak: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte nicht anstehen, Ihnen einmal grundsätzlich für die von Ihnen ausgegangene Initiative, hier einmal für die Architektur auf die Schanze zu treten, zu danken.

Frau Muttonen! Sie verbessern die Situation nicht unbedingt, wenn Sie sagen: Die Schwarzen waren es!, oder: Die waren es! oder: Jene waren es! – Ich lese Ihnen nicht vor, was Ihnen Roland Rainer, ehemals Stadtplaner von Wien, über die Wiener Archi­tektur erzählt, es hat nämlich gar keinen Sinn, wenn wir uns nur gegenseitig etwas zuschieben. Seien wir froh darüber, dass wir im Grunde eine Initiative lancieren, die für das Land gut ist, die für uns gut ist, die für die Architekten gut ist, die für die Kreativen gut ist, die für die Künstler gut ist, und dass wir hier darin Einigkeit erzielt haben. Wir werden danach trachten, das Beste daraus zu machen.

Sie wissen, wie schwierig es ist, die Städte und die Länder unter einen Hut zu bringen. Wenn Sie sich anschauen, wie die BIG arbeitet, dann kann ich Ihnen sagen: Gut, die arbeitet gut! Aber das ist noch nicht alles, denn die Privaten bauen auch noch – und so weiter, und so weiter.

Wir haben schöne Beispiele – wir haben schlechte Beispiele – von Architektur in Ös­terreich. Sei es in Vorarlberg, in der Steiermark, aber auch in Wien, im Burgenland und in Niederösterreich gibt es schöne Initiativen in der Architektur. Ich glaube, wir sollten das als Beispiel nehmen und fragen: Was ist das Gemeinsame an all dem?

Meine Damen und Herren! Sie wissen, ich bin nicht grundsätzlich für die Architektur und fürs Bauen zuständig, aber ich bin für die Darstellung von Architektur zuständig. Und das, was wir dabei machen, ist beispielsweise, dass wir das Architekturbudget um 40 Prozent erhöht haben – ich glaube, das kann sich sehen lassen! –, dass wir konse­quent und sehr initiativ mit den Architekturhäusern zusammenarbeiten, mit den Län-


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