Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 20

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Mit Verlaub gesagt, bitte: Ich kenne die Gegend ein bisschen, ich bin gebürtiger Wie­ner. Wenn mir einer einredet, dass der wohl spannendste und mit Lebensqualität am meisten behaftete Vorort von Wien – und das ist Klosterneuburg – nicht besser ist als ein Flugfeld im Norden, in Aspern bei Wien, der soll sich einmal die Gegend anschau­en. Das eine ist Steppe, Einöde – und das andere ist ein pulsierender, urbaner Be­reich, der allerdings verkehrsmäßig verbessert werden muss, aber jeder wird sich dar­um reißen, dort zu arbeiten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Herr Abgeord­neter Broukal zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


Abgeordneter Josef Broukal (SPÖ): Herr Bundeskanzler! Worauf führen Sie die Tat­sache zurück, dass die wissenschaftlichen Initiatoren dieses Instituts- und Exzellenz­projektes, die Professoren Zeilinger, Schmidt und Schuster, sowie einige der meistaus­gewiesenen Naturwissenschafter dieses Landes sich von diesem Projekt ausdrücklich distanziert haben und der Meinung sind, dass es kein Erfolg werden kann, weil es offenbar von der ÖVP Niederösterreich voll vereinnahmt worden ist?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Also ich glaube, dass keine Partei ein solches Projekt vereinnahmen kann und soll. Ich sage das auch sehr offen dazu. Mit Verlaub gesagt, habe ich mit Elisabeth Gehrer wesentlich dazu beigetragen (Abg. Mag. Weinzinger: Ja, ja, das ist ja das Problem!), dass etwa das IMBA – hören Sie zu! –, das eine der spannendsten Forschungseinrichtungen ist, in Wien angesiedelt wird. Wann ich mich ganz dunkel daran erinnere, Herr Abgeordneter Broukal – Sie sind auch Wiener –, finanziert die Stadt Wien das nicht mit. Ich sage das nur. Wir finan­zieren – mit Steuerzahlergeld natürlich – in Wien spannendste Forschungsprojekte!

Wir haben in Wien die Forschungseinrichtungen massiv aufgestockt. Und jetzt sage ich nicht, das ist die SPÖ in Wien – gar nicht. Ich bin Wiener, und wir sind alle dafür, wo immer es geht, Forschung zu etablieren. Eines möchte ich aber nicht haben: dass des­wegen, weil zufällig – dank Wählergunst – die ÖVP in Niederösterreich vorne ist, in Niederösterreich keine Spitzenforschung möglich sein soll. Diese Abwertung halte ich nicht für zulässig, Herr Abgeordneter. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Da haben Sie mir gestern besser gefallen, als Sie gesagt haben: Klosterneuburg – ja, aber. Und genau so könnten wir dort weiterarbeiten, dass wir sagen: Jawohl, dort wird ein Netzwerk entstehen, das sehr wohl bis nach Wien, Linz, Innsbruck oder Graz die Netze auswirft und die besten Wissenschafter heranzieht.

Gestern war im „Standard“ ein großartiger Artikel. (Abg. Dr. Puswald: Was ist mit der Antwort auf die Frage?) Ja, ich beantworte die Frage. Wenn Sie nicht zuhören und stattdessen schreien, kann ich nichts dafür. Aber das ist die inhaltliche Antwort darauf: Das ist ein Netzwerk, das mit den bestehenden Universitätsinstituten kooperieren soll. Es ist ja auch kein Zufall, dass die Rektorenkonferenz, die Akademie der Wissenschaf­ten gerne dabei mitarbeiten wollen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Abgeordneter Ledol­ter. – Bitte.

 


Abgeordneter Johann Ledolter (ÖVP): Geschätzter Herr Bundeskanzler! Diese Bun­desregierung hat einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung und Förderung von Forschung und Bildung gelegt. Nun hätte ich gerne gewusst, wie Sie die Chancen und die Notwendigkeiten eines Exzellenz-Institutes in Klosterneuburg für die weitere Entwicklung Österreichs beurteilen.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundeskanzler, bitte.

 


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