Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll145. Sitzung / Seite 259

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23.43.50

Abgeordneter Karl Freund (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wir verhandeln heute den Entschließungsantrag des Abgeordneten Zinggl für freien Eintritt zu den Schausammlungen der Bundesmuseen.

Wir von der ÖVP können dazu nicht ja sagen. Sie behaupten: Familien könnten sich einen Museumsbesuch in den österreichischen Bundesmuseen nicht leisten. Dazu möchte ich Ihnen mitteilen, dass die Mehrheit der zahlenden österreichischen Museums­besucher Ermäßigungen nutzt. Vollzahler sind lediglich 28 Prozent der Besucher. Und wie Erhebungen gezeigt haben, liegt der Anreiz für Museumsbesuche nicht im Gratiseintritt. Es gibt Museen, die, wie schon erwähnt wurde, an Samstagen freien Eintritt haben, aber trotzdem nicht mehr Besucher anziehen als andere Häuser.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Die österreichischen Bundesmuseen bieten eine Vielzahl von abwechslungsreichen, besucherorientierten Ausstellungen. Vom Staat kommen zur Führung der Museen jährlich 70 Millionen € an Grund­subvention. Darüber hinaus werden mit privatwirtschaftlichen Methoden Eigenmittel erwirtschaftet. Gleich mehrere Bundesmuseen erwirtschaften über 40 Prozent ihres Budgets selbst.

Frau Bundesministerin Gehrer hat den Bundesmuseen diese moderne Art des Wirt­schaftens ermöglicht, und das hat, wie sich gezeigt hat, großen Erfolg: Den Museen stehen heute etwa doppelt so viele Mittel zur Verfügung als noch vor zehn Jahren. Das Angebot von Museen hat sich wesentlich verbessert, ist spannender, lebendiger geworden und spricht jährlich ein Millionenpublikum an. 83 Prozent der Touristen geben an, wegen des kulturellen Angebots nach Wien zu kommen. Im Jahr 2004 zählten die Bundesmuseen 3,5 Millionen Besucher; das ist ein Plus von 1,2 Millionen Besuchern im Vergleich zum Jahr 1995. Das sind Zahlen, die sich sehen lassen können.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich halte es für wichtig, dass bereits im Elternhaus oder in der Schule das Interesse für Museumsbesuche geweckt wird. Einen wertvollen Beitrag leisten da die Museen, indem sie umfangreiche Programme für Kinder und Jugendliche anbieten. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

23.45


Präsident Dr. Andreas Khol: Nun spricht Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. Auch Sie hat eine Wunschredezeit von 2 Minuten. – Bitte, Frau Kollegin.

 


23.45.10

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Auf Grund der späten Stunde ein paar Gedanken auch dazu: Ich finde es schade, dass die Kultur wieder einmal so spät behandelt wird. Das finde ich wirklich schade. (Ruf bei der ÖVP: Der Cap hat das so gewollt!)

Ich finde es auch schade, dass der Kulturbericht nicht im Plenum behandelt wird, dass er wieder enderledigt worden ist. Ich kann das nicht ganz verstehen, denn angesichts der Reden beziehungsweise Beiträge der KollegInnen von den Regierungsparteien zum Kulturbericht im Ausschuss denke ich mir, dass Sie alle ein Interesse daran haben müssten, dass wir hier darüber sprechen, damit Sie die Frau Ministerin wieder einmal loben können. Sonst lassen Sie ja auch keine Gelegenheit aus, Ministerinnen und Minister der Bundesregierung zu loben. Daher verstehe ich nicht ganz, warum wir das hier im Plenum nicht besprechen können. Vielleicht ist es die Angst, dass man auch eine kritische Auseinandersetzung um den Kulturbericht hier im Plenum haben könnte. Der andere Schluss könnte sein, dass es seitens der Regierungskollegen und


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