Meine Damen und Herren! In dieser neuen Legislaturperiode gibt es auch mehr parlamentarische Fraktionen: Wir haben fünf Fraktionen hier im Hause. Und am Beginn dieser Legislaturperiode ist es offensichtlich so, dass Mehrheiten in diesem Hause gebildet und gesucht werden, die bis dato von manchen nicht denkbar gewesen sind. Ich meine, es ist schon eine Frage der Weisheit politischer Verantwortungsträger, ob es klug ist, Mehrheiten zu suchen, und zwar Mehrheiten um jeden Preis, und so das Gemeinsame in Frage zu stellen.
Meine Damen und Herren, ich denke, dass gerade zu Beginn einer Legislaturperiode diese Fragen legitimerweise und geradezu selbstverständlich angesprochen werden müssen.
Es ist auch eine Frage der politischen Weisheit, ob auf dem gemeinsamen Tragenden der Vergangenheit, der abgelaufenen Legislaturperiode weitergebaut werden kann und soll.
Ich denke, meine Damen und Herren, dass wir stolz sein können auf die Leistung der Österreicherinnen und Österreicher – und auch stolz sein können auf die Leistungen der politischen Parteien, und zwar aller politischen Parteien. Ich verstehe daher nicht, dass die Leistungen, dass das solide Fundament, auf das wir aufbauen und von dem aus wir weiterbauen können, in Frage gestellt wird. Ich denke, es war gute Tradition Österreichs – und es sollte das auch weiterhin sein –, dass wir auf den Leistungen, auf diesem soliden Fundament, das wir in Österreich geschaffen haben, gemeinsam weiterbauen und aufbauen können, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich bin der Meinung, dass zu diesem soliden Fundament unserer Heimat Österreich alle ihren Beitrag geleistet haben, und zwar ganz egal in welcher Funktion. Ich kann mich gut daran erinnern – ich verstehe es daher nicht, dass manche ihre eigenen Leistungen derart unter den Scheffel stellen wollen –, dass es gerade hier im Nationalrat üblich war, und ich hoffe, auch in Zukunft sein wird, dass selbstverständlich positive Anregungen, von wem immer sie kommen, dann, wenn sie der gemeinsamen Sache dienen, tatsächlich umgesetzt wurden und, ich hoffe, auch in Zukunft umgesetzt werden, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten des BZÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)
Diese neue Legislaturperiode möchte ich aber auch und in erster Linie mit einem Dankeschön einleiten: Ich möchte mich bei allen Abgeordneten, die dem Hohen Haus nicht mehr angehören, sehr, sehr herzlich bedanken, denn quer durch alle Parteien haben diese Abgeordneten einen Dienst an Österreich geleistet, und dafür gilt ihnen unser besonderer Dank, meine Damen und Herren. (Allgemeiner Beifall.)
In ganz besonderer Weise möchte ich mich auch bedanken bei den beiden Präsidenten, die in Zukunft dieses Amt nicht mehr ausüben können beziehungsweise nicht mehr ausüben wollen: zunächst bei Herrn Präsidenten Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn, dem am Anfang ein gewisses Misstrauen entgegengeschlagen hat, der aber – und das kann ich wohl im Namen aller sagen – in großartiger Weise die Funktion des Dritten Nationalratspräsidenten ausgeübt hat. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ, der FPÖ und des BZÖ.)
Jetzt möchte ich mich, meine Damen und Herren, sehr persönlich und namens der Österreichischen Volkspartei bei Herrn Präsidenten Dr. Andreas Khol bedanken. Andreas Khol ist ein kraftvoller Parlamentarier gewesen, ein Parlamentarier von Schrot und Korn, wie es so schön heißt, der auch manchen Reibebaum abgegeben hat, der aber in seiner Aufgabenstellung als Präsident des Nationalrates Großartiges geleistet hat, das in die Geschichte eingehen wird. Ich denke, die Öffnung dieses Hauses beispielsweise ist ein Verdienst von Andreas Khol, ebenso die Europa-Orientierung, aber selbstverständlich auch die Vorsitzführung.
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