Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung, 9. April 2008 / Seite 233

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

Traunsee. Bewohner von zwölf Liegenschaften sind unmittelbar betroffen und müssen zusehen, wie ihre Häuser verschwinden und zugrunde gehen.

Gleichzeitig sind aber seit 130 Tagen Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung damit beschäftigt, diesen Naturgewalten entgegenzuwirken, und versuchen, diese La­wine zu stoppen. Das ist schwierig und gelingt fast nicht, die Rutschung ist kaum auf­zuhalten. Ich möchte deshalb die Gelegenheit wahrnehmen, diesen Kolleginnen und Kollegen auch von dieser Stelle aus Dank auszusprechen für den totalen Einsatz, den die Kollegen von der Wildbach- und Lawinenverbauung dort leisten.

Ich sage das auch deshalb, weil im Ministerium eine Arbeitsgruppe eingesetzt ist, die den Aufgabenbereich der Wildbach- und Lawinenverbauung neu definieren soll. Im Ju­ni soll ein Ergebnis präsentiert werden, und wir warten schon gespannt darauf. Ich möchte aber jetzt schon festhalten, dass die Lawinen- und Wildbachverbauung eine wichtige Institution im Kampf gegen die Naturgewalten ist. Wir brauchen sie unbe­dingt. Ihre Strukturen gehören nicht unbedingt verändert, sondern gestärkt und gefes­tigt. Unsere Aufgabe muss es sein, die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Das gelingt heute mit diesem Antrag, mit dieser Vorlage. Wir werden dieser Vorlage natürlich gerne unsere Zustimmung geben. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

18.59


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Freund. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

 


18.59.09

Abgeordneter Karl Freund (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Österreich wurde heuer bereits von zwei orkanartigen Stürmen heimgesucht. Allein in Oberösterreich wurden 30 000 Schadensfälle ange­zeigt. Auch mein Wahlkreis, nämlich das Innviertel, war davon stark betroffen. 100 000 Haushalte waren teils bis zum nächsten Tag ohne Strom. Besonders großen finanziellen Schaden mussten auch die Waldbesitzer hinnehmen. Nach derzeitigen Schätzungen wurden durch die Orkane „Paula“ und „Emma“ 8,5 Millionen Festmeter Holz gefällt. Das ist fast die Hälfte dessen, was an jährlichem Holzeinschlag in Öster­reich getätigt wird.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, die holzverarbeitende Industrie kann die­se Mengen natürlich nicht auf einmal bewältigen. Teilweise konnten Hölzer im vergan­genen Jahr geschlagen und nicht mehr aufgearbeitet werden. Das Holz muss wegen der Borkenkäfergefahr aber rasch aus den Wäldern, auch zu dessen Schutz, denn der Preis für heimisches Holz würde sonst natürlich ins Bodenlose fallen. Es ist daher vor­dringlich, dass zur Lagerung und zur Qualitätssicherung neue Nasslager geschaffen werden. Dazu sind natürlich zusätzliche Geldmittel nötig, was ich als Landwirt natürlich weiß.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich freue mich daher, dass wir die Bun­desregierung ermächtigen können, die Mittel des Katastrophenfonds im Bedarfsfall um 3 Millionen € aufzustocken, und dass die Länder ihrerseits ebenfalls 3 Millionen € da­zugeben können, denn den Betroffenen muss schnell und unbürokratisch geholfen werden. (Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek übernimmt den Vorsitz.)

Ich möchte aber auch den Tausenden Feuerwehren und den Rettungsdiensten dan­ken, die während und nach den Stürmen harte Arbeit geleistet haben. Sie sind da, wenn sie von den Bürgerinnen und Bürgern gebraucht werden. Allein in Oberösterreich


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite