Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 6. und 7. Juni 2008 / Seite 39

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Zusatzfrage stellt Frau Abgeord­nete Schönpass. – Bitte.

 


Abgeordnete Rosemarie Schönpass (SPÖ): Herr Minister! Die IG Milch hat zur sub­stantiellen Verbesserung der Einkommenssituation und für die Gestaltung von Markt- und gesetzlichen Rahmenbedingungen sieben Verhandlungsstandpunkte erarbeitet.

Punkt eins beinhaltet die etappenweise Erhöhung des Bauernmilchpreises auf 47 Cent netto.

Herr Minister! Sind Sie bereit, sich für einen betriebswirtschaftlich errechneten Basis­preis von 47 Cent für alle Milchsorten einzusetzen und gleichzeitig eine genaue Kalku­lation der Produktionskosten zu unterstützen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll: Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Es kann nicht Ziel eines Re­gierungspolitikers sein, einen Marktpreis zu definieren. Das Ziel ist klar: mehr Geld für Österreichs Bauern in allen Produktionsbereichen. Ich kämpfe um jeden Cent, im Rah­men der Agrarpolitik in Brüssel und in Österreich. Aber wir können den Preis nicht mehr definieren. Ich kämpfe um Ausgleichszahlungen. Die sind gestiegen, auch im Be­reich der Milch, so wie in allen anderen Produktionsbereichen.

Ich bitte Sie, in Ihrer Fraktion auch dafür Sorge zu tragen, dass Sie nicht nur für einen Milchpreis von 47 Cent oder mehr eintreten, sondern dass dann auch die anderen auf Konsumentenseite bereit sind, die Mehrkosten dafür zu tragen. Die Rechnung geht nämlich nicht auf, dass man verlangt, dass für die Bauern der Preis steigt, während sich überall anders nichts bewegen darf. Auch diese Balance muss man im Auge ha­ben.

Ja zu einem besseren Milchpreis für die österreichischen Milchbauern, und dafür kämpfe ich auch mit den entsprechenden Maßnahmen in allen Gremien. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Abgeordne­ter Prinz. – Bitte.

 


Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Während sich einige politische Parteien bemühen, aus der schwierigen Situation Kleingeld zu schlagen, bemüht sich die gesetzliche Interessenvertretung um eine bestmögliche Ver­tretung der Bauern.

Das wertvolle Lebensmittel Milch und seine Produzenten, die Milchbauern, waren in den letzten Tagen sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die wirtschaftliche Situation der Bauern ist ernst und schwierig, nicht nur im Bereich der Milch, sondern auch in anderen Sparten. (Abg. Strache: Die IG Milch distanziert sich von der ÖVP!)

Die Verarbeitungsbetriebe können nur den am Markt erlösbaren Preis an die Produ­zenten weitergeben. Damit kommt vor allem den Handelsketten eine sehr bedeutende Rolle zu. Und wenn man sich den Milchpreis in den Regalen anschaut, dann sind wir auf einem Niveau wie vor 15 Jahren, während auf der anderen Seite die Betriebsmittel­preise, wie zum Beispiel die Preise für Dieselöl, Maschinen, Futtermittel et cetera, mas­siv gestiegen sind.

Sehr geehrter Herr Bundesminister! Was sind aus Ihrer Sicht die Folgen des Milchlie­ferboykotts der letzten Tage? Und wo sind Ihre Schwerpunkte in der zukünftigen Arbeit für einen besseren Milchpreis?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


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