Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 6. und 7. Juni 2008 / Seite 195

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lion österreichischer Staatsbürger, die ein Volksbegehren gegen die Atomkraft unter­zeichnet haben, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Herr Bundesminister! Vielleicht kennen Sie auch jene Studie nicht, die vor zwei Wo­chen vom Bundesamt für Strahlenschutz in Deutschland veröffentlicht wurde. Dem­nach sind Kinder in einem Umkreis von 50 Kilometern, von 100 Kilometern und im Ex­tremfall – je nach Windrichtung und Lage – von 200 Kilometern eines Atomkraftwerkes massiv von Krebsgefahr betroffen und massiv gefährdet. Man hat dann, weil diese Studie so eindeutig war, innerhalb von drei Tagen versucht, zurückzurudern und die betroffenen Ärzte, die diese Studie erstellt hatten, zurückzupfeifen. Es ist nicht gelun­gen. Gott sei Dank haben sich die nicht zurückpfeifen lassen. Aber man erkennt daran, welche Macht diese Lobby in Europa hat.

Herr Bundesminister! Ich ersuche Sie wirklich, dass Sie dem, was Sie uns heute hier gesagt haben, endlich Taten folgen lassen, endlich auf europäischer Ebene mit den zuständigen Behörden in Gespräche treten und diese Maßnahmen setzen, die für die Sicherheit der österreichischen und der europäischen Bevölkerung einfach vonnöten sind. Darum darf ich Sie ersuchen: Wenn es ein Raus aus der Atomenergie geben sollte, wäre es uns Freiheitlichen natürlich die liebste Lösung. (Beifall bei der FPÖ.)

17.22


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Köfer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


17.22.53

Abgeordneter Gerhard Köfer (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Meine Damen und Herren! Wenn man über Krško diskutiert, muss man aber auch wissen, dass das AKW Krško auf einer Erdbebenlinie liegt und somit eine Zeitbombe darstellt, die jederzeit scharf gemacht werden und auch losgehen kann. Diese perma­nente Gefahr für die Kärntner Bevölkerung ist uns seit Jahrzehnten bewusst, und jeder Störfall und jedes Erdbeben – und davon hatten wir ja in den letzten Jahrzehnten auch nicht so wenige – verbreitet Angst, vor allem vor der ultimativen Katastrophe auf unse­rem Bundesgebiet.

Eine Aktuelle Stunde dazu ist wahrscheinlich zu wenig, wenn es nur darum geht, dar­über zu diskutieren, und man dann zur Tagesordnung übergeht. Daher, glaube ich, könnte man die Linie des damaligen Bundeskanzlers Franz Vranitzky verfolgen, der schon in den neunziger Jahren Slowenien eine Ausstiegshilfe angeboten hat und in Alternativenergie – sprich in die Wasserkraft – investieren wollte. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich glaube, das wäre die beste Hilfe für Kärnten, und das wäre auch eine große Hilfe für Österreich, wenn die Wasserkraft forciert werden könnte und somit ein wirtschaft­licher Ausstieg für Krško möglich wäre. Leider haben wir es in Kärnten nicht sehr ein­fach, da unser Landeshauptmann keine sehr positiven Kontakte zu Slowenien und Kroatien pflegt. Daher ist auch vor allem der Zugang und der Weg zum Ausstieg aus der Atomkraft etwas verstört. (Beifall bei der SPÖ.)

17.24


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Der vorläufig letzte Redner in dieser Debatte ist Herr Abgeordneter Dr. Bauer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.24.33

Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Ich glaube, wir alle sind uns einig, dass einiges ver­bessert werden muss, vor allem am Informationssystem, aber es ist auch ein anderer Umgang mit dem Problem nötig. Denn wenn wir hier alle stehen und bedauern, dass


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